Vuelta

Tony Martin gewinnt Zeitfahren - Contador neuer Leader

publiziert: Dienstag, 2. Sep 2014 / 18:54 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 2. Sep 2014 / 20:29 Uhr
Tony Martin. (Archivbild)
Tony Martin. (Archivbild)

Tony Martin gewann das erste Zeitfahren an der Vuelta. Fabian Cancellara wurde Dritter. Im Kampf um den Gesamtsieg erlitt Nairo Quintana einen herben Rückschlag. Der Kolumbianer stürzte, verlor viel Zeit und musste das Leadertrikot an Alberto Contador abgeben.

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Bei der letztjährigen Austragung der Vuelta fügte Cancellara dem dreifachen deutschen Zeitfahr-Weltmeister in Tarazona im Kampf gegen die Uhr eine der selten gewordenen Niederlagen zu. Der einstiege Dominator der Sparte (Weltmeister 2006, 2007, 2009, 2010) verwies Martin damals auf Rang 2. Gestern nahm der Deutsche beim ersten von zwei Zeitfahren an der 69. Spanien-Rundfahrt Revanche.

Das Streckenprofil glich dem von vor einem Jahr. Auf den ersten der insgesamt 36,7 km von Real Monasterio de Santa Maria de Veruela nach Borja ging es auf kleinen, landschaftlichen Strassen bergauf. Dabei hatten die Fahrer einen Bergpreis der 3. Kategorie zu bewältigen. Logisch, dass nach der ersten Zwischenzeit nach 11,2 km die Bergspezialisten um Contador, Valverde und Quintana ganz vorne lagen. Auf dem zweiten Abschnitt hinunter in Richtung Ziel waren die Rollerqualitäten der Zeitfahrspezialisten gefragt. Martin konnte seine Stärken ausspielen und verwies im Ziel den Kolumbianer Rigoberto Uran (0:15) und Cancellara (0:18) auf die Plätze 2 und 3.

Sturz von Giro-Sieger Quintana

Einen herben Dämpfer erlitt Giro-Sieger Quintana. Der Kolumbianer, als Leader ins Zeitfahren gestartet, stürzte in der Abfahrt und verlor viel Zeit. Das Malheur ereignete sich kurz nach der ersten Zwischenzeit, als er in der Abfahrt in einer langgezogenen Rechtskurve die Leitplanke touchierte und dadurch zu Fall kam. Der Aufprall auf den Asphalt war hart, doch seine Teambetreuer halfen ihm wieder aufs Rad und Quintana fuhr weiter. Im Ziel verlor der Fahrer vom Team Movistar 4:08 Minuten auf die Tagesbestzeit und fiel im Gesamtklassement auf Rang 11 zurück.

Neu ins rote Leadertrikot einkleiden durfte sich Alberto Contador. Der Madrilene, der sich scheinbar gut von seinem Schienbeinbruch bei der Tour de France erholte hat, zeigte ein ausgezeichnetes Zeitfahren und wurde mit 39 Sekunden Rückstand Vierter. "Niemand konnte sich vorstellen, das ich mir das Leadertrikot hole. Das ist eine riesige Überraschung. Klar denke ich jetzt an den Gesamtsieg", so der 31-Jährige. Seine nächsten Verfolger im Gesamtklassement sind sein Landsmann Alejandro Valverde (0:27) und Uran (0:59). Die Mitfavoriten Chris Froome und Joaquim Rodriguez verloren im Zeitfahren wichtige Sekunden auf Contador und weisen bereits einen Rückstand von 1:18 respektive 1:37 Minuten auf.

Gigant des Zeitfahrens

Tony Martin war in jüngsten Vergangenheit im Kampf gegen die Uhr eine Macht für sich. Der dreifache Zeitfahrweltmeister (2011, 2012, 2013) hatte auch diese Saison bereits wieder das Einzelzeitfahren an der Tour de France, der Tour de Suisse, der Baskenland-Rundfahrt oder am Tirreno gewonnen. Nun kommt ein weiterer Sieg an der Spanien-Rundfahrt dazu, nach 2011 sein zweiter. Der 29-Jährige ist der grosse Favorit fürs WM-Zeitfahren in drei Wochen. "Der Sieg war eine gute Vorbereitung für die WM", meinte Martin knapp.

Bei der 21. und letzten Etappe der 69. Spanien-Rundfahrt erwartet die Fahrer ein weiteres Einzelzeitfahren. Ob Cancellara dann noch am Start sein wird, darf stark bezweifelt werden. In den nächsten Tagen stehen happige Bergetappen auf dem Programm, die dem Berner im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Ponferrada (Sp) nicht als optimale Vorbereitung dienen. Sein Fokus liegt hauptsächlich auf dem WM-Strassenrennen. Dieser Titel fehlt dem Berner noch in seinem Palmares.

Morgen stehen erneut die Favoriten auf den Gesamtsieg im Fokus. Die 11. Etappe über 153 km von Pamplona nach San Miguel de Aralar endet mit einer Bergankunft. Der zehn Kilometer lange Schlussanstieg der 1. Kategorie mit bis zu 14 Steigungsprozenten verspricht ein spannendes Finale.

Resultate:
Vuelta. 10. Etappe, Einzelzeitfahren von Real Monasterio de Santa Maria de Veruela - Borja (36,7 km): 1. Tony Martin (De) 47:02 (52,93 km/h). 2. Rigoberto Uran (Kol) 0:15 zurück. 3. Fabian Cancellara (Sz) 0:18. 4. Alberto Contador (Sp) 0:39. 5. Samuel Sanchez (Sp) 0:48. 6. Cadel Evans (Au) 0:49. 7. Wassil Kirijenka (WRuss) 0:58. 8. Alejandro Valverde (Sp) 1:01. 9. Jesse Sergent (Neus) 1:13. 10. Christopher Froome (Gb) 1:32.

Ferner: 15. Winner Anacona (Kol) 1:45. 17. Joaquim Rodriguez (Sp) 1:49. 18. Robert Gesink (Ho) 2:01. 21. Fabio Aru (It) 2:03. 33. Steve Morabito (Sz) 2:31. 48. Danilo Wyss (Sz) 3:06. 71. Pirmin Lang (Sz) 3:52. 82. Nairo Quintana (Kol) 4:07 (Sturz in der Abfahrt). 144. Jonathan Fumeaux (Sz) 5:28. 148. Oliver Zaugg (Sz) 5:35. 150. Marcel Aregger (Sz) 5:37. 159. Johann Tschopp (Sz) 5:48. - 194 gestartet, 194 klassiert.

Gesamtklassement: 1. Contador 36:45:49. 2. Valverde 0:27. 3. Uran 0:59. 4. Anacona 1:12. 5. Froome 1:18. 6. Rodriguez 1:37. 7. Sanchez 1:41. 8. Aru 2:27. 9. Gesink 2:38. 10. Damiano Caruso (It) 2:59. 11. Quintana 3:25. Ferner: 22. Morabito 8:31. 33. Zaugg 11:57. 44. Evans 22:44. 51. Wyss 29:41. 72. Martin 39:46. 115. Cancellara 1:02:43. 125. Tschopp 1:10:00. 126. Aregger 1:10:06. 166. Lang 1:28:45. 185. Fumeaux 1:49:42.

(fest/Si)

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