Tote bei Anschlag auf Christen

publiziert: Mittwoch, 23. Mrz 2005 / 16:31 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 23. Mrz 2005 / 17:21 Uhr

Beirut - Beim zweiten Anschlag in einem christlichen Wohnviertel im Libanon binnen vier Tagen sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen.

Der Sprengsatz detonierte in einem Einkaufszentrum in Kaslik.
Der Sprengsatz detonierte in einem Einkaufszentrum in Kaslik.
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Acht Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. Der Sprengsatz detonierte in einem Einkaufszentrum in Kaslik, einem vorwiegend von Christen bewohnten Ort rund 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Beirut. Erst am Samstag waren bei einem Anschlag im Vorort Dschdeide zehn Menschen verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei waren unter den Toten zwei Inder. Die Staatsangehörigkeit des dritten Todesopfers ist unklar. Die Explosion auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums zerstörte mindestens zwölf Geschäfte. Die Polizei schätzt die Menge des verwendeten Sprengstoffs auf 80 Kilogramm.

Destabilisierung

Abgeordnete der Opposition sagten, der Anschlag ziele darauf, den Libanon zu destabilisieren. Die Taten sollten der Bewegung für die Unabhängigkeit und die Souveränität des Libanon schaden, sagte der Abgeordnete Fares Bueis mit Blick auf die anti-syrischen Proteste nach der Ermordung von Ex-Regierungschef Rafik Hariri.

Der Parlamentarier Farid El Chasen forderte die Führung der Sicherheitsdienste zum Rücktritt auf. Drusenführer Walid Dschumblatt hatte bereits nach dem Anschlag vom Samstag gesagt, die Anschläge im Libanon würden weitergehen, solange der von Syrien eingesetzte libanesische Sicherheitsapparat nicht aufgelöst werde.

Blutige Auseinandersetzungen

Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen pro-syrischen und oppositionellen Studenten gab es am Mittwoch an der Arabischen Universität in Beirut fünf Verletzte. Angehörige der libanesischen Armee und Polizisten riegelten das Gelände ab, um die Ruhe wieder herzustellen.

Nach dem Anschlag auf den syrien-kritischen Politiker Hariri am 14. Februar hatte die Opposition Syrien für die Tat verantwortlich gemacht. Damaskus bestritt eine Beteiligung an dem Attentat, begann jedoch infolge des internationalen Drucks mit dem Rückzug von Armee und Geheimdienst.

(bert/sda)

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