Tour de Suisse: Pereiro gewinnt Königsetappe

publiziert: Sonntag, 22. Jun 2003 / 20:12 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 8. Jun 2005 / 18:24 Uhr

Oscar Pereiro hat der Schweizer Sportgruppe Phonak den schönsten Erfolg dieses Jahres beschert. Der Spanier gewann die Königsetappe mit Start und Ziel in Silvaplana. Francesco Casagrande (It) verteidigte seine Leaderposition.

Oscar Pereiro gewinnt die 6. Etappe.
Oscar Pereiro gewinnt die 6. Etappe.
Den ersehnten Etappenerfolg erzielte Phonak mit einer Offensiv-Strategie. Der ersten Fluchtgruppe des Tages mit dem Albula-Pass, dem Aufstieg zur Lenzerheide und der Rückkehr ins Engadin über den Julier gehörte Oscar Camenzind an. Nachdem der Innerschweizer seine Vorausfahrt hinter sich hatte, unternahm Pereiro noch vor Bivio einen Vorstoss, der seinem Arbeitgeber den siebenten Saisonsieg eintrug. Seit 1997, als David Etxebarria in Bosco-Gurin triumphierte, konnte sich in der Tour de Suisse kein Spanier mehr als Etappensieger feiern lassen.

Als Helfer geholt

Pereiro war auf letztes Jahr hin von Phonak verpflichtet worden und zeigte sich mit einem Etappensieg in der Katalanischen Woche erkenntlich. Der 26 Jahre alte Spanier war unmittelbar vor dieser Tour de Suisse für die Teilnahme am GP des Kanton Aargau in Gippingen vorgesehen, musste aber über die Klinge springen, als Martin Elmiger die Verantwortlichen von seiner guten Form überzeugte.

Er sei als Helfer in die Landesrundfahrt geholt worden, sagte der sportliche Leiter Alvaro Pino in Egerkingen, nachdem Pereiro im Prolog den 2. Rang belegt hatte. Jetzt tröstet der Gregario die Verantwortlichen der Sportgruppe über die Tatsache hinweg, dass Alex Zülle die Tour de Suisse nicht ein zweites Mal gewinnen wird. Der Ostschweizer geriet am Samstag am für ihn mit wenig Erfolgserlebnissen verbundenen Albula-Pass in Schwierigkeiten, und Zülle war auch am Sonntag am Julier-Pass überfordert.

Moos auf Platz 3

Im Lager der Romands ärgert man sich darüber, dass dem Schweizer Strassenmeister Alexandre Moos zu wenig Vertrauen geschenkt worden sei. Moos traf am Samstag mit den ersten Verfolgern in La Punt ein, hielt auch am Sonntag mit den Besten mit und belegt im Gesamtklassement den 3. Platz.

Am Samstag hatte Francesco Casagrande alle Beobachter beeindruckt. Der Italiener schien mit seinen Gegnern zu spielen, liess sie 4 km unterhalb der Albula-Passhöhe hinter sich und traf als Solosieger in La Punt ein. Der noch unter den Folgen seines Sturzes vom Freitag leidende Alexander Winokurow zog sich beachtlich aus der Affäre. Zwar musste der Kasache das Leadertrikot abtreten. Mit lediglich 37 Sekunden konnte er seinen Rückstand jedoch in Grenzen halten.

Als Sieger ein Verlierer?

Im "Alpen-Kriterium" vom Sonntag gelang es Casagrande nicht, seinen Vorsprung auszubauen. Der TdS-Sieger von 1999 wagte zwar im oberen Teil der Steigung einen Antritt, kam aber nicht weg. Es habe zu viel Gegenwind geherrscht, sagte der Italiener in einer ersten Version. Falls die Verhältnisse ungünstig waren, wäre aber auch die Aufgabe seiner Gegner schwerer geworden. Vielmer gewann man den Eindruck, dass Casagrande für seine Efforts bei seinen beiden Etappensiegen - Saas Fee und La Punt - und für die Tatsache büsste, dass er am Samstag am Albula einen ungewohnt grossen Gang in Schwung gehalten hatte.

So stellt sich die Frage, ob der grosse Sieger vom Samstag nicht der Verlierer des Wochenendes ist. Im Hinblick auf das Zeitfahren über 32 km von morgen Dienstag in Gossau ZH wird Casagrandes Marge von 37 Sekunden als zu gering eingestuft, weil Winokurow in den Prüfungen gegen die Uhr stärker ist. Und in der heutigen, mit 231 km längsten Etappe dieser Rundfahrt nach Oberstaufen (De) ist kaum damit zu rechnen, Casagrande unter den Angreifern zu sehen.

Ullrich in guter Form

Wegen einer verstopften Nase als Folge einer leichten Erkältung wollte Jan Ullrich am Samstag die Fahrt vom Tessin ins Engadin zuerst im "gruppetto" hinter sich bringen. Dann ging das Temperament mit dem Olympiasieger durch, und Ullrich rollte das Feld mit einer beeindruckenden Leichtigkeit von hinten auf.

Der Vorgang wiederholte sich am Sonntag. Zuerst war Ullrich aus dem Kreis der Besten eliminiert. Dann fand sich der Wahl-Schweizer plötzlich in der besten Gesellschaft wieder. In der Abfahrt vom Julier nutzte Ullrich seinen Wagemut und seine Steuerkunst dazu, als Etappenzweiter in Silvaplana einzutreffen. Ullrich befindet sich in einer besseren Verfassung, als dies auf den ersten Blick den Anschein macht.

(pt/Si)

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