Trauergottesdienst für Prügelei-Opfer

publiziert: Mittwoch, 6. Feb 2008 / 16:17 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 6. Feb 2008 / 17:45 Uhr

Gordola - Über 2000 Personen haben in Gordola Abschied genommen von dem 22-jährigen Studenten, der am Karneval von Locarno zu Tode geprügelt wurde. Bischof Pier Giacomo Grampa bat am Trauergottesdienst um Vergebung für die drei mutmasslichen Täter.

Über 2000 Personen haben in Gordola vom 22-jährigen Studenten Abschied genommen. (Symbolbild)
Über 2000 Personen haben in Gordola vom 22-jährigen Studenten Abschied genommen. (Symbolbild)
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Die Freunde des Verstorbenen hielt er an, allfälligen Rachegelüsten abzuschwören. Für ein sinnvolles Leben seien positive Grundwerte unabdingbar.

Er sei sich bewusst, dass bei einem derart absurden Tod, wie ihn der 22-Jährige erlitten habe, alle tröstenden Worte ihre Macht verlieren würden, sagte Grampa, der während seiner Rede mehrfach mit den Tränen kämpfte. Aber auch wenn es schwer falle, so müsse man dennoch verzeihen können.

In Anbetracht des «erzieherischen Notstandes» in der Gesellschaft forderte der Bischof von Lugano die weltlichen und staatlichen Institutionen auf, den Jugendlichen sinnvolle Werte zu vermitteln.

Der Verstorbene sei diesbezüglich ein Vorbild gewesen, denn er habe mit seinen Organspenden fünf anderen Personen das Leben gerettet.

Viele Trauergäste

Unter den Trauergästen in und vor der Pfarrkirche von Gordola bei Locarno befanden sich viele Tessiner Politiker: Drei Regierungsräte erwiesen dem 22-Jährigen ebenso die letzte Ehre wie zahlreiche Grossräte und Lokalpolitiker aus der Region Locarno.

Justizdirektor Luigi Pedrazzini (CVP) versprach der Trauergemeinde, dass die Justiz alles unternehmen werde, damit die Täter angemessen bestraft würden. Er kündigte Massnahmen gegen die Jugendgewalt an, erinnerte aber auch an die lange Tradition der Gastfreundschaft des Kantons.

Die drei mutmasslichen Täter im Alter zwischen 19 und 21 Jahren - zwei von ihnen stammen aus Bosnien, einer aus Kroatien - sitzen in Lugano in Untersuchungshaft. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf vorsätzliche Tötung ermittelt.

Die mutmasslichen Täter seien sich nicht bewusst gewesen, dass sie ihr Opfer schwer verletzt liegen gelassen hätten, sagte Carlo Borradori, der Anwalt des jüngsten Tatverdächtigen, auf Anfrage. Der Grund für die Auseinandersetzung ist noch nicht bekannt.

(smw/sda)

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