Trends: Mubarak siegt mit 80 Prozent

Nach Angaben von Mitgliedern des Wahlkomitees belegte der junge Vorsitzende der erst im vergangenen Jahr zugelassen liberalen El-Ghad-Partei, Aiman Nur, den zweiten Platz, gefolgt von Noaman Gomaa von der konservativen Partei El Wafd. Das offizielle Wahlergebnis wird spätestens am Samstag veröffentlicht.

Unregelmässigkeiten

Nur erklärte, die Wahl am Mittwoch sei nicht korrekt abgelaufen. Auch Wahlbeobachter berichteten von Fälschungen und Unregelmässigkeiten zu Gunsten des 77-jährigen Amtsinhabers Hosni Mubarak.

Aus der Provinz kamen Beschwerden über lokale Wahlkomitees, die keine Vorhänge für die geheime Wahl, keine Spezialtinte und zum Teil angeblich nicht einmal ordentliche Urnen bereitgestellt hatten.

Unerfahrenheit?

Das Informationsministerium sprach dagegen von «einer sehr begrenzten Zahl kleiner Zwischenfälle, die auf die mangelnde Erfahrung der Beteiligten zurückzuführen seien». Die ägyptischen Stimmberechtigten hatten am Mittwoch zum ersten Mal die Wahl unter mehreren Kandidaten.

Mubarak hatte sich bisher alle sechs Jahre per Referendum im Amt bestätigen lassen. Diesmal trat er gegen neun Konkurrenten an. Bei einer Bestätigung der Trends könnte Mubarak, der seit 24 Jahren an der Spitze des arabischen Landes steht, weitere sechs Jahre regieren.

Die Wahlbeteiligung war trotz des neuen Wahlrechts äusserst niedrig. Sie habe bei 30 Prozent gelegen, hiess es aus Kreisen der Organisatoren. Richter, die in den Wahllokalen Aufsicht geführt hatten, sprachen dagegen von einer Beteiligung von weniger als 15 Prozent.

(bert/sda)