US-Vorwahlen
Favoritensieg für Trump und Sanders in New Hampshire
publiziert: Mittwoch, 10. Feb 2016 / 06:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 10. Feb 2016 / 11:40 Uhr

Concord - Die zweiten Vorwahlen unter den US-Präsidentschaftsbewerbern hat die erwarteten Sieger hervorgebracht: Bei den Republikanern gewann der umstrittene Unternehmer Donald Trump, bei den Demokraten der linke Senator Bernie Sanders. Beide waren haushohe Favoriten.

6 Meldungen im Zusammenhang
Der Sieg der beiden war schon unmittelbar nach Schliessung der Wahllokale am Dienstagabend (Ortszeit) auf den US-Fernsehsendern verkündet worden. Beide gelten als Aussenseiter in ihren Parteien und ihre Siege werden deshalb auch als Zeichen des Unmuts gegen die Parteieliten gewertet.

Nach Auszählung von gut zwei Drittel der Stimmbezirke kam der linke Senator Sanders bei der Vorwahl der Demokraten auf fast 60 Prozent. Die frühere Aussenministerin Hillary Clinton, die den Vorwahlauftakt vor einer Woche in Iowa noch hauchdünn für sich entschieden hatte, lag bei rund 39 Prozent.

Kasich starker Zweiter

Bei den Republikanern holte Trump den Teilergebnissen zufolge gut 34 Prozent. Überraschend stark schnitt Ohios Gouverneur John Kasich ab, der mit 16 Prozent den zweiten Platz ansteuerte. Kasich präsentiert sich als gemässigter Konservativer, der die Staatsfinanzen sanieren und die Gräben zwischen den politischen Lagern in Washington zuschütten möchte.

Um den dritten Platz rangen der erzkonservative Senator Ted Cruz mit 11,5 Prozent und Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush mit 11,2 Prozent. Cruz hatte vor einer Woche die erste Vorwahl gewonnen. Die Wählerschaft in New Hampshire gilt allerdings als weniger konservativ als in Iowa. Vor allem die evangelikalen Christen, unter denen Cruz viele Unterstützer hat, spielen hier eine geringere Rolle.

Der Senator Marco Rubio lag den Teilergebnissen zufolge bei rund zehn Prozent und musste damit einen Rückschlag hinnehmen. In Iowa hatte Rubio mit gut 23 Prozent noch den dritten Platz belegt.

New Jerseys Gouverneur Chris Christie holte in New Hampshire knapp acht Prozent, die Ex-Managerin Carly Fiorina gut vier Prozent und der frühere Neurochirurg Ben Carson etwa zwei Prozent.

Aufruf zu «politischer Revolution»

«Es ist einfach zu spät für die gleiche alte Establishment-Politik und Establishment-Wirtschaft», sagte Sanders in seiner Siegesrede. «Die Leute wollen echte Veränderungen.»

Der 74-jährige selbsterklärte «demokratische Sozialist» kommt mit seiner Forderung nach einer gerechteren Einkommensverteilung vor allem bei jungen Wählern gut an. Angesichts des Einflusses reicher Wahlkampfspender in den USA will Sanders eine «politische Revolution» erreichen, um die Demokratie wieder in die Hände der Bevölkerung zu legen, wie er sagt.

Kämpferische Clinton

Clinton räumte ihre Niederlage ein und sieht ihren Favoritenstatus zunehmend bröckeln. «Ich weiss, ich habe einiges zu tun, vor allem bei jungen Menschen», sagte die ehemalige First Lady und gab sich kämpferisch: «Jetzt werden wir diese Kampagne in das ganze Land tragen. Wir werden um jede Stimme in jedem Bundesstaat kämpfen.»

Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook richtete den Blick auf die nächsten Vorwahlen in South Carolina und in Nevada. Ausserdem werde im März in einer Reihe von weniger ländlich geprägten Bundesstaaten abgestimmt, die stärker die «Vielfältigkeit» der Demokratischen Partei widerspiegeln. «Die Nominierung wird sehr wahrscheinlich im März gewonnen werden, nicht im Februar», erklärte Mook.

Enttäuschter Rubio

Trump zeigte in New Hampshire anders als in Iowa, dass er seinen Vorsprung in Umfragen auch in einen Wahlsieg ummünzen kann. «Wow, so schön», sagte er vor seinen Anhängern. «Wir werden Amerika wieder so grossartig machen, vielleicht grossartiger als je zuvor.» Der Immobilientycoon bekräftigte seinen Plan, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu bauen.

Marco Rubio, der in Iowa als Dritter überrascht hatte, zeigte sich von seinem Abschneiden enttäuscht. Er führte seine Niederlage auf einen verunglückten Auftritt bei einer Fernsehdebatte mit seinen republikanischen Mitbewerbern zurück. «Das wird mir nicht noch einmal passieren», sagte er.

Beide Parteien befinden in allen 50 Bundesstaaten über ihre Kandidaten, die im Juli offiziell gekürt werden. Die Präsidentschaftswahl findet am 8. November statt. Präsident Barack Obama von den Demokraten darf nach zwei Amtsperioden nicht erneut antreten.

(sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - In der letzten Fernsehdebatte vor dem «Super Tuesday» mit Vorwahlen ... mehr lesen
Charleston/Las Vegas - Die ... mehr lesen
Greenville - Eine Woche vor der nächsten Vorwahl in South Carolina haben sich ... mehr lesen 2
Der Irak-Krieg, den George W. angerissen habe, sei «ein dicker, fetter Fehler» gewesen, rief Trump in der Debatte in South Carolina. (Archivbild)
Carly Fiorina zieht sich zurück.
Concord - Bei den Republikanern werfen im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur zwei weitere Politiker das Handtuch. Einen Tag nach der Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire gaben der ... mehr lesen
Concord - Mit der Vorwahl im ... mehr lesen 1
Weitere Artikel im Zusammenhang
Für Jeb Bush geht es nach seinem äusserst schlechten Abschneiden bei der ersten Vorwahl in Iowa am Dienstag in New Hampshire ums politische Überleben.
Manchester - Wenige Tage vor der wichtigen zweiten Vorwahl im US-Präsidentschaftsrennen sind die «Underdogs» im republikanischen Bewerberfeld in die Offensive gegangen. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen für das Präsidentenamt empfohlen. Der Leiter der Kommission, François Benoit, riet am Montag zur Annullierung des ersten Wahlgangs der Präsidentenwahl. mehr lesen  
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten