Bomben über Sawija

Truppen von Gaddafi rücken weiter vor

publiziert: Mittwoch, 9. Mrz 2011 / 11:39 Uhr / aktualisiert: Freitag, 8. Apr 2011 / 11:16 Uhr
Mögliches Flugverbot: Überwachungsflugzeuge der NATO.
Mögliches Flugverbot: Überwachungsflugzeuge der NATO.

Tripolis/Istanbul - Die libyschen Regierungstruppen rücken offenbar weiterhin auf breiter Front vor. Einheiten von Staatschef Muammar al-Gaddafi sollen die nahe Tripolis gelegene Stadt Sawija eingeschlossen haben. Derweil startet Gaddafi auch eine diplomatische Offensive.

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Rebellen und Einwohner des im Westen gelegenen Sawija sprachen von einer verzweifelten Lage. «Wir können die Panzer sehen. Überall sind Panzer», sagte ein Aufständischer. Die Regierungstruppen stünden noch 1500 Meter vom Hauptplatz entfernt.

Ein Regierungssprecher in Tripolis sagte, etwa 30 bis 40 Leute leisteten den Soldaten Widerstand. Sie hätten auf Strassen und auf dem Friedhof Zuflucht gesucht. «Sie sind verzweifelt.» Ausländische Journalisten konnten die Angaben nicht nachprüfen. Sie dürfen die Städte in der Nähe von Tripolis ohne Begleitung nicht besuchen.

Auch im Osten, wo Stellungen der Rebellen auch aus der Luft massiv bombardiert wurden, ist die revolutionäre Begeisterung der Ernüchterung gewichen.

Gaddafis Truppen griffen den wichtigen Ölhafen Ras Lanuf und dessen Umgebung mit Panzern und Raketen an, berichtete ein Kämpfer. Es soll mehrere Tote und Schwerverletzte gegeben haben. Es wurden auch Anlagen der Ölindustrie getroffen. Beide Seiten warfen einander vor, Ölanlagen gesprengt zu haben.

Kein Entscheid zu Flugverbot

Die Rebellen riefen die Staats- und Regierungschefs auf der ganzen Welt auf, angesichts der Lufthoheit Gaddafis eine Flugverbotszone einzurichten. Hunderte Menschen würden jeden Tag sterben, und die Weltgemeinschaft wolle nichts unternehmen, sagte ein Sprecher.

Die seit Tagen diskutierte Flugverbotszone zeichnete sich weiterhin nicht ab. US-Aussenministerin Hillary Clinton schloss einen Alleingang ihres Landes aus. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen versicherte, die Allianz sei «für jede Eventualität bereit», aber nicht ohne UNO-Mandat.

Gaddafi entsendet Vertraute

Vor den Treffen von EU, NATO und Arabischer Liga zu Libyen startete Gaddafi am Mittwoch auch eine diplomatische Offensive. Er entsandte einen Vertreter nach Kairo und einen weiteren nach Lissabon.

In einem Privatflugzeug Gaddafis landete der libysche General Abdelrahman al-Sawi in der ägyptischen Hauptstadt Kairo, wie ein Flughafenbeamter mitteilte. Sawi zählt zu den engsten Vertrauten des Machthabers.

Ein weiterer Vertreter Gaddafis reiste in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Der portugiesische Aussenminister Luis Amando willigte nach Abstimmung mit EU-Aussenministerin Catherine Ashton ein, ihn zu empfangen. Portugal hat derzeit den Vorsitz über den UNO-Ausschuss inne, der die Libyen-Sanktionen überwacht.

 

(fkl/sda)

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Psycho - Logie
Tja, die Psychologie Walze überrollt halt wieder die Börsen, Anleger usw.

Die Preise für Öl und/oder Benzin/Diesel usw. müssten reguliert werden. Ja schon wieder das R-Wort.
Sonst werden wir immer dem Preisdiktat ausgesetzt sein als Konsumenten und einfach bezahlen müssen was bestimmt wird.

Wir beziehen nur 3%, das ist schön für uns. Aber schauen Sie mal z.B. Frankreich an...
The Biz
Wenn da unten Pipelines und Raffinerien brennen, kann man erst so richtig schön Geld verdienen.

Die Schweiz hat von Gaddafi-Land nur 3 % Öl und trotzdem sind die Preisschilder sicherlich überall schon sehr schön höher.
Machen nicht labern
Also lässt man Gaddafi jetzt ganze Städte zerstören die dann mit "unserem" Geld später wieder aufgebaut werden. Na supertoll.

Statt auf etwaige Vetos von China und/oder Russland zu pfeifen und sofort, mit der Betonung auf sofort, die NO-FLY-Zone einzurichten (inkl. Zerstörung der Flugabwehr), wägt man ab, disskutiert, fordert und verurteilt.
Unterdessen werden wahrscheinlich ein paar tausend libysche Bürger ermordert und ganze Ort dem Erdboden gleichgemacht.

Erst wenn die Öllieferungen ernsthaft gefährdet wären, dann wird innert Stunden eine Lösung da sein.
Manchmal schäme ich mich, der westlichen Zivilisation anzugehören.
.
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