Tschad: Verurteilte Franzosen werden ausgeliefert

publiziert: Freitag, 28. Dez 2007 / 14:37 Uhr / aktualisiert: Freitag, 28. Dez 2007 / 17:09 Uhr

N'Djamena - Die im Tschad wegen Kindesentführung zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilten Franzosen sollen noch heute nach Frankreich ausgeliefert werden. Dies teilte das Justizministerium im Tschad mit.

Deby telefonierte mit Sarkozy.
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Justizminister Albert Pahimi Padacké sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe «wohlwollend» auf ein Überstellungsgesuch der französischen Regierung geantwortet. Der Abreise der vier Männer und zwei Frauen stehe nichts mehr im Wege.

Ein ranghoher Vertreter der Regierung in N'Djamena sagte, die sechs Mitarbeiter der Hilfsorganisation «L'Arche de Zoé» (Zoes Arche) sollten im Laufe des Tages ausgeflogen werden. Am Flughafen von N'Djamena hiess es, eine tschadische Boeing stehe für den Flug nach Frankreich bereit.

Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy habe am Vortag seinen tschadischen Kollegen Idriss Deby angerufen, um mit ihm über die Überstellung der Verurteilten zu reden, hiess es im Elyséepalast in Paris.

Bilaterale Vereinbarung

Zuvor hatte Justizministerin Rachida Dati bei den tschadischen Behörden den Antrag auf Rückführung gestellt. Die Auslieferung soll entsprechend einer bilaterale Vereinbarung zwischen den beiden Ländern abgewickelt werden.

Die tschadische Justiz hatte die Franzosen am Mittwoch zu acht Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Sie waren im Oktober festgenommen worden, als sie auf eigene Faust 103 afrikanische Kinder aus dem zentralafrikanischen Land ausfliegen wollten.

Nach ihrer Darstellung handelte es sich um Waisenkinder aus dem sudanesischen Krisengebiet Darfur, was aber widerlegt wurde. Der Tschad klagte die Franzosen darauf wegen Kindesentführung an.

(smw/sda)

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