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Nach Kamerun und Nigeria
Tschad schickt Truppen gegen Boko Haram
publiziert: Freitag, 16. Jan 2015 / 17:18 Uhr
Der Tschad blieb bislang verschont. (Symbolbild)
N'Djamena - Der Tschad entsendet zur Bekämpfung der Islamistengruppe Boko Haram Truppen in die Nachbarländer Kamerun und Nigeria. Nach Reporterangaben machten sich tschadische Truppen kurz nach einem Parlamentsbeschluss am Freitag auf den Weg nach Kamerun.
Ein AFP-Reporter beobachtete am Freitag, wie sich dutzende gepanzerte Fahrzeuge aus der Hauptstadt N'Djamena in Richtung Grenze bewegten.
Das tschadische Parlament hatte zuvor einstimmig beschlossen, Soldaten nach Kamerun und Nigeria zu entsenden. Präsident Idriss Déby kündigte an, die Stadt Baga, die auf der nigerianischen Seite des Tschad-Sees liegt, aus der Hand der Islamisten zurückerobern zu wollen.
Boko Haram kämpft seit rund sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Im Zuge des Konflikts wurden bereits mehr als 13'000 Menschen getötet und 1,5 Millionen weitere vertrieben.
Tschad bislang verschont
Zuletzt hatte die Miliz ihre Angriffe auch auf den äusserten Norden Kameruns ausgeweitet. Der Tschad blieb bislang verschont. Seine Hauptstadt N'Djamena ist jedoch nur durch einen schmalen Landstreifen, der zu Kamerun gehört, vom Norden Nigerias getrennt.
Am Donnerstagabend hatte zunächst der kamerunische Paul Biya gesagt, der Tschad wolle ein "grosses Kontingent" von Soldaten in sein Land entsenden. Wie gross dieses Kontingent genau sein soll und wann der Einsatz beginnen soll, war am Freitag noch unklar.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Donnerstag einen Bericht und Satellitenbilder veröffentlicht, die die Boko-Haram-Attacke auf Baga und umliegende Ortschaften am 3. Januar dokumentieren.
Amnesty sprach von der bislang "grössten und zerstörerischsten Attacke" der Islamisten. US-Aussenminister John Kerry und der französische Präsident François Hollande warfen Boko Haram "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor.
Hunderte Frauen und Kinder gefangen genommen
Nach Angaben von Überlebenden töteten die Boko-Haram-Kämpfer in Baga nicht nur hunderte oder sogar tausende Menschen, sondern nahmen auch hunderte Frauen und Kinder gefangen. Die Augenzeugin Kaltuma Wari, die nach eigenen Angaben am Mittwoch von den Islamisten freigelassen wurde, sagte der Nachrichtenagentur AFP, in einer Schule in Baga würden "über 500 Frauen und hunderte Kinder" festgehalten.
Amnesty hatte unter Berufung auf eine Augenzeugin berichtet, dass rund 300 Frauen gefangengenommen und in einer Schule festgehalten wurden. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gab es nicht.
Wie die 40-jährige Wari sagte, wurden die Frauen und Kinder in einer Mädchenschule in Schlafsälen, Klassenräumen und im Freien festgehalten. Sie selbst und rund hundert andere Frauen seien dort "hysterisch" geworden und deshalb freigelassen worden. Jüngere Frauen seien jedoch nicht unter den Freigelassenen gewesen, sie würden streng bewacht.
Am Donnerstag hatte der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan Überlebende der Attacke in einem Lager in der Stadt Maiduguri besucht. Seine Sicherheitschefs hätten versprochen, dass "alle Gebiete unter der Kontrolle von Boko Haram bald zurückerobert sein werden", sagte er den Flüchtlingen.
Das tschadische Parlament hatte zuvor einstimmig beschlossen, Soldaten nach Kamerun und Nigeria zu entsenden. Präsident Idriss Déby kündigte an, die Stadt Baga, die auf der nigerianischen Seite des Tschad-Sees liegt, aus der Hand der Islamisten zurückerobern zu wollen.
Boko Haram kämpft seit rund sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Im Zuge des Konflikts wurden bereits mehr als 13'000 Menschen getötet und 1,5 Millionen weitere vertrieben.
Tschad bislang verschont
Zuletzt hatte die Miliz ihre Angriffe auch auf den äusserten Norden Kameruns ausgeweitet. Der Tschad blieb bislang verschont. Seine Hauptstadt N'Djamena ist jedoch nur durch einen schmalen Landstreifen, der zu Kamerun gehört, vom Norden Nigerias getrennt.
Am Donnerstagabend hatte zunächst der kamerunische Paul Biya gesagt, der Tschad wolle ein "grosses Kontingent" von Soldaten in sein Land entsenden. Wie gross dieses Kontingent genau sein soll und wann der Einsatz beginnen soll, war am Freitag noch unklar.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Donnerstag einen Bericht und Satellitenbilder veröffentlicht, die die Boko-Haram-Attacke auf Baga und umliegende Ortschaften am 3. Januar dokumentieren.
Amnesty sprach von der bislang "grössten und zerstörerischsten Attacke" der Islamisten. US-Aussenminister John Kerry und der französische Präsident François Hollande warfen Boko Haram "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" vor.
Hunderte Frauen und Kinder gefangen genommen
Nach Angaben von Überlebenden töteten die Boko-Haram-Kämpfer in Baga nicht nur hunderte oder sogar tausende Menschen, sondern nahmen auch hunderte Frauen und Kinder gefangen. Die Augenzeugin Kaltuma Wari, die nach eigenen Angaben am Mittwoch von den Islamisten freigelassen wurde, sagte der Nachrichtenagentur AFP, in einer Schule in Baga würden "über 500 Frauen und hunderte Kinder" festgehalten.
Amnesty hatte unter Berufung auf eine Augenzeugin berichtet, dass rund 300 Frauen gefangengenommen und in einer Schule festgehalten wurden. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gab es nicht.
Wie die 40-jährige Wari sagte, wurden die Frauen und Kinder in einer Mädchenschule in Schlafsälen, Klassenräumen und im Freien festgehalten. Sie selbst und rund hundert andere Frauen seien dort "hysterisch" geworden und deshalb freigelassen worden. Jüngere Frauen seien jedoch nicht unter den Freigelassenen gewesen, sie würden streng bewacht.
Am Donnerstag hatte der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan Überlebende der Attacke in einem Lager in der Stadt Maiduguri besucht. Seine Sicherheitschefs hätten versprochen, dass "alle Gebiete unter der Kontrolle von Boko Haram bald zurückerobert sein werden", sagte er den Flüchtlingen.
(bert/sda)
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