Tschechien droht historisches Debakel

Seit es Eishockey-Weltmeisterschaften gibt, klassierte sich Tschechien, respektive die Tschechoslowakei nur gerade beim ersten Turnier 1930 nicht unter den Top acht. Und 1953 an der WM in der Schweiz reiste die Mannschaft nach dem Tod ihres Staatspräsidenten Klement Gottwald frühzeitig ab. Nach der dritten Niederlage im sechsten Spiel droht dem 12-fachen Weltmeister nun die Jahrhundert-Pleite.

Am Dienstag kommt es in Stockholm zur entscheidenden Partie zwischen den Tschechen und den Norwegern. Dies allerdings nur, wenn die Norweger am Sonntag Abend gegen die Schweiz nicht nach 60 Minuten gewannen.

Kanada, das zumindest vorübergehend wieder die Tabellenspitze übernahm, und Tschechien lieferten sich eine packende und spannende Partie. Jeff Skinner erzielte in der 47. Minute den Siegtreffer für die Kanadier, nachdem davor Petri Koukal (18.) die kanadische Führung (12. Wayne Simmonds) vorübergehend ausgeglichen hatte.

Finnland und USA im Viertelfinal

In Helsinki sicherten sich derweil nach den Finnen auch die Amerikaner mit einem 3:0 gegen Deutschland die Qualifikation für die Viertelfinals. Die Amerikaner lagen bereits nach knapp fünf Minuten sowie Toren von Bobby Butler (im Powerplay) und Paul Stastny 2:0 in Führung. Die USA, die über das Wochenende dank einem 4:2 gegen Frankreich am Samstag sechs Punkte buchten, brachte den Vorsprung in der Folge souverän über die Zeit und hievte sich damit wieder vor Finnland an die Tabellenspitze der Gruppe B.

Für Deutschland (derzeit 5.) ist in der ausgeglichenen Gruppe noch alles möglich. Die Qualifikation für die Viertelfinals können die Deutschen, die am Samstag 2:0 gegen Lettland gesiegt hatten, zwar nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, den Klassenerhalt haben sie sich aber ebenfalls noch nicht abschliessend gesichert.

Die Finnen hatten sich am Samstag mit einem 7:2 gegen Österreich ihr Ticket für die K.o.-Phase gelöst. Der Sieg der Finnen stand zwar nie in Frage, die Entscheidung fiel aber trotzdem erst in den letzten elf Minuten. Davor hatte Österreich, das bis in die 28. Minute mit 0:3 in Rückstand geraten war, noch einmal Hoffnung geschöpft. Bei einer Fünfminuten-Strafe gegen Daniel Welser erzielten sie durch Robert Lukas und Raphael Herburger gleich zwei (!) Shorthander. Danach drehten die Finnen aber noch einmal auf. Bester Skorer der Einheimischen war einmal mehr Petri Kontiola mit einem Tor und zwei Assists.

Schweden tut sich schwer

Obwohl sie sich dank des kanadischen Sieges gegen Tschechien für die Viertelfinals qualifizierten, tun sich die Schweden weiterhin schwer. Beim 2:0 gegen Slowenien wurde der Gastgeber von den Fans gar ausgepfiffen. Die ersten beiden Drittel dominierten sie mit einem Schussverhältnis von 34:9 zwar deutlich, dennoch führten sie nur 1:0. Es fehlte den Schweden in der Offensive - die Sedin-Zwillinge war noch nicht dabei - sichtlich an Durchschlagskraft. Im letzten Abschnitt wurden sie von den Slowenen gar dominiert.

 

(fest/Si)