Tschetschenen-Kommandeur Radujew in russischer Haft gestorben

publiziert: Sonntag, 15. Dez 2002 / 16:39 Uhr

Moskau - Der einzige von der russischen Justiz bislang verurteilte Tschetschenen-Kommandeur, Salman Radujew, ist unter mysteriösen Umständen in einem Gefängnis im Ural gestorben.

Der Tschetschenen Kämpfer Salman Radujew.
Der Tschetschenen Kämpfer Salman Radujew.
Der unter anderem wegen einer Geiselnahme von 3000 Menschen 1996 im Kaukasus zu lebenslanger Haft verurteilte 35-Jährige sei an inneren Blutungen aber offenbar ohne Fremdeinwirkung gestorben, teilte Vizejustizminister Juri Kalinin in Moskau mit. Eine Obduktion wurde eingeleitet.

Radujew hatte nach Angaben der russischen Staatsanwaltschaft noch vor kurzem den in London gegen Kaution frei gelassenen Tschetschenen-Sprecher Achmed Sakajew als Terroristen beschuldigt.

Russland fordert die Auslieferung Sakajews, dem neben terroristischer Aktivitäten in der nach Unabhängigkeit strebenden Teilrepublik Tschetschenien auch eine Mittäterschaft am Moskauer Geiseldrama zur Last gelegt wird.

Nach Geheimdienstangaben liegen neue Beweise für eine Beteiligung ranghoher tschetschenischer Rebellen und Politiker an der blutig beendeten Geiselnahme in Moskau mit insgesamt 170 getöteten Geiseln und Terroristen vor.

Zu den Hintermännern der Tat gehöre auch der untergetauchte frühere Präsident Tschetscheniens, Aslan Maschadow, bekräftigte der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Patruschew, nach Angaben von Itar-Tass.

(fest/sda)

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