Tschetschenischer Bürgermeister vor Präsidentenwahl erschossen

publiziert: Donnerstag, 2. Okt 2003 / 11:23 Uhr

Moskau - Unbekannte Täter haben in Tschetschenien drei Tage vor der Präsidentenwahl den Bürgermeister einer der grössten Siedlungen in der kaukasischen Teilrepublik getötet.

In Grosny und anderen Städten schränkte die Polizei den Lastwagenverkehr ein.
In Grosny und anderen Städten schränkte die Polizei den Lastwagenverkehr ein.
Der Verwaltungschef der Stadt Schali südlich von Grosny sei von vermummten Kriminellen in seinem Auto erschossen worden, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf die örtliche Verwaltung.

Auch der Sohn des Bürgermeisters, ein Polizist, sei bei dem Anschlag getötet worden. Attentäter hatten in der Vergangenheit zahlreiche Moskau-treue Dorfälteste und Bürgermeister ermordet.

Aus Angst vor Anschlägen auf die überwiegend in Dorfschulen eingerichteten Wahllokale setzte das tschetschenische Bildungsministerium den Unterricht bis nach der Wahl am 5. Oktober aus.

In Grosny und anderen Städten schränkte die Polizei den Lastwagenverkehr ein. In den vergangenen zwölf Monaten hatten Terroristen grosse Mengen Sprengstoff auf Lastwagen vor einem Regierungsgebäude, einem spital sowie weiteren Gebäuden gezündet und dabei mehr als 180 Menschen getötet.

Russische Behörden schlossen vier Tage vor der Wahl ein tschetschenisches Flüchtlingslager in Südrussland.

Von dem Lager Bella mit bislang tausend Bewohnern in der russischen Teilrepublik Inguschetien seien am Dienstag nur noch zwei Zelte übrig geblieben, sagte Ruslan Schadajew von der tschetschenischen Menschenrechtsgruppe Komitee für nationale Erlösung.

Gemäss Beobachtern will die russische Regierung die Flüchtlingslager in Inguschetien bis zur Präsidentschaftswahl in Tschetschenien am 5. Oktober räumen lassen. Die vom Kreml organisierten Wahlen sollen das offizielle Ende des seit vier Jahren andauernden Krieges mit den Separatisten markieren.

(bsk/sda)

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