Tschetschenischer Führer Abramow bleibt bei Anschlag unverletzt

Ein Leibwächter starb bei dem Anschlag in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Unbekannte Täter liessen einen Sprengsatz detonieren, als eine Fahrzeugkolonne mit Abramow vorüberfuhr. Zwei weitere Leibwächter wurden durch die Wucht der Detonation verletzt.

Am 9. Mai war Präsident Kadyrow bei der Explosion einer Bombe in einem Fussballstadion getötet worden. Abramow hat das Präsidentenamt nur übergangsweise inne; er kandidiert nicht bei den Wahlen am 29. August.

Im Süden Tschetscheniens wurden derweil bei Gefechten zwischen der Polizeiei und Rebellen in den vergangenen Tagen mehr als 40 Menschen getötet worden, wie Moskau-treue tschetschenische Behörden meldeten.

In der Nähe der Ortschaft Schali starben 18 bewaffnete Angehörige des Innenministeriums sowie 24 Rebellen. Unabhängige Berichte aus dem Kampfgebiet 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Grosny lagen nicht vor.

Menschenrechtsgruppen berichten wiederholt von Auseinandersetzungen krimineller Banden, in die auch Einheiten der tschetschenischen Polizei sowie der russischen Armee verwickelt seien.

Bislang bemüht sich die Führung in Moskau vergeblich, die Lage vor der Präsidentenwahl in Tschetschenien am 29. August unter Kontrolle zu bringen. Im Juni hatten bewaffnete Gruppen die Nachbarrepublik Inguschetien überfallen und fast 100 zumeist ranghohe Polizisten, Justizbeamte und Politiker gezielt erschossen.

(bert/sda)