Tweets stehen Volksmeinung entgegen

publiziert: Dienstag, 5. Mrz 2013 / 16:50 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 5. Mrz 2013 / 17:20 Uhr
Generell muss zwischen Privatnutzern, Journalisten, Politikern und PR-Agenturen auf Twitter unterschieden werden.
Generell muss zwischen Privatnutzern, Journalisten, Politikern und PR-Agenturen auf Twitter unterschieden werden.

Washington/Wien - Politische Twitter-Meldungen stehen im Gegensatz zur öffentlichen Meinung. Zu dieser Erkenntnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Pew Research Centers. Twitter ist laut der Studie mal zu liberal, mal zu konservativ und fast immer zu negativ und korreliert nicht mit der Meinung der Allgemeinheit.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Erhebung hat sich unter anderem auf die US-Präsidentschaftswahl 2012 zwischen Barack Obama und Mitt Romney bezogen. Nach der Wiederwahl Obamas ergab eine generelle Meinungsbefragung, dass 52 Prozent der Bevölkerung glücklich mit dieser Entscheidung waren und 45 Prozent unzufrieden. Auf Twitter hingegen waren 77 Prozent pro Obama und 23 Prozent contra.

Pew hat daraufhin die Twitter-Nutzer analysiert und festgestellt, dass diese beträchtlich jünger als die Allgemeinheit und dadurch demokratischer sind. 48 Prozent der US-Einwohner fanden, dass Obama eine gute zweite Antrittsrede gehalten hatte, wobei nur 13 Prozent der Twitter-User diese Meinung teilten. Zudem ist die Twitter-Gemeinschaft am glücklichsten, wenn die Meldungen grundsätzlich negativ sind - egal zu welchem Event.

Homogene Nutzergruppe

«Generell muss zwischen Privatnutzern, Journalisten, Politikern und PR-Agenturen auf Twitter unterschieden werden. Wenn ein Privatmensch etwas Negatives postet, macht er das aus dem Grund, weil der Mensch per se dazu neigt, seine Enttäuschung zu veröffentlichen. Journalisten hingegen nutzen Twitter häufig als Vermarktungs-Tool, aber auch im Namen ihres Mediums», erklärt Social-Media-Expertin Anitra Eggle.

Zudem sei das kritische Hinterfragen politischer Ereignisse und die Aufgabe, als ein Regulativ zu fungieren und einen öffentlichen Diskurs zu fördern, Teil der journalistischen Arbeit. «Es ist gut, wenn negative Schlagzeilen einen Diskurs anregen. Zudem haben negative Schlagzeilen mehr Reichweite», sagt sie.

Eklatanter kultureller Unterschied

Die Twitter-Akzeptanz in Deutschland und Österreich ist laut Eggler unterschiedlich im Vergleich zu der in den USA. «In Deutschland und Österreich ist die Plattform aufgrund ihrer geringen Reichweite nicht repräsentativ für die Vox Populi, da hier eine homogene Gruppe von Journalisten, PR-Leuten oder IT-Spezialisten herrscht», führt die Expertin aus. In Österreich sind es nur rund 53.000 aktive Twitter-Accounts.

Facebook sei in diesem Bezug interessanter zu beobachten, obwohl auch hier die Zahlen trügen. «Stark rechts-lastige Parteien haben im Vergleich zu demokratischen Parteien Facebook viel früher als kostenloses Propaganda-Portal erkannt», ergänzt sie. Wichtiger zu messen seien hier statt der Anzahl der Fans vielmehr die Mobilisierung und Interaktion der Nutzer mit der bevorzugten Partei.

 

 

(fest/pte)

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