UNO-Experten kritisieren Simbabwe

publiziert: Freitag, 22. Jul 2005 / 15:37 Uhr

New York - Die brutalen staatlichen Zwangsvertreibungen in Armenvierteln Simbabwes sind von UNO-Experten als unmenschlich und ungesetzlich kritisiert worden.

Die UNO schätzt, dass 2,4 Mio. Menschen unter den Zwangsmassmahmen leiden.
Die UNO schätzt, dass 2,4 Mio. Menschen unter den Zwangsmassmahmen leiden.
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Nach ihren Erkenntnissen verloren durch die Kampagne bereits rund 700 000 Menschen ihr Obdach.

Das Niederwalzen von Armenviertel habe zu einer humanitären Krise geführt, heisst es in einem Untersuchungsbericht für UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

Zwangsmassnahmen

Unter den Zwangsmassnahmen, die als Vorgehen der Behörden gegen illegale Siedlungen und verbotene Aktivitäten deklariert worden seien, hätten mehr als 2,4 Mio. Menschen zu leiden.

Die "verhängnisvolle Unternehmung" der simbabwischen Behörden verstosse gegen international anerkannte Rechtsnormen, kommt der Bericht zum Schluss.

Die Regierung in Harare hatte die Vertreibungen unter anderem damit begründet, dass Arbeitslose aus übervölkerten städtischen Slums in Dörfer umgesiedelt werden müssten, wo sie in der Landwirtschaft tätig werden könnten. Dafür wurde der Bau zehntausender neuer Häuser in ländlichen Regionen versprochen.

Vorwürfe an Mugabe

Hingegen wirft die Opposition Mugabe vor, skrupellos gegen die Bevölkerung der städtischen Armenvierteln vorzugehen, weil diese bei Wahlen mehrheitlich dessen politische Gegner unterstütze. Auf dem Lande sollten sie unter die Kontrolle von Stammesführern gestellt werden, die mit Mugabes Regierung sympathisierten.

Die UNO-Expertin, die in ihrem Bericht keine Position zu möglichen politischen Hintergründen bezieht, empfiehlt weitere Ermittlungen.

Unabhängige Fachleute sollten feststellen, ob kriminelle Handlungen bei den Vertreibungsaktionen den Tod von Menschen verursacht hätten. In Medienberichten war von mehreren Toten und dutzenden Verletzten die Rede.

Ob sich der UNO-Sicherheitsrat mit den Vorwürfen beschäftigen wird, blieb zunächst unklar. Die afrikanischen Staaten, von denen derzeit mit Algerien und Benin zwei im Sicherheitsrat vertreten sind, haben sich bislang mit offener Kritik an Simbabwe zurückgehalten.

(bsk/sda)

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