UNO-Resolution als 'Kriegserklärung'

publiziert: Montag, 2. Aug 2004 / 14:29 Uhr

Khartum - Die sudanesische Armee hat die UNO-Resolution zur Krisenregion Darfur als "Kriegserklärung" bezeichnet. Die UNO bereite sich nach Ansicht eines ranghohen Generals offenbar auf einen Krieg vor.

Zehntausende sind in der Darfur-Region durch Hunger bedroht.
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Das Militär sei ab sofort bereit, "sich den Feinden des Sudan an Land, auf dem Meer und am Himmel entgegenzustellen".

Armeesprecher General Mohammed Beschir Suleiman sagte der Zeitung "El Anbaa" vom Montag, die 30-tägige Frist, die der UNO-Sicherheitsrat Khartum gesetzt habe, sei für die UNO "Vorbereitungszeit", um einen Krieg gegen den Sudan zu starten. Das Land sei "Ziel ausländischer Mächte".

Auch Aussenminister Mustafa Ismail hatte nach einer Kabinettssitzung am Sonntag gesagt, die Frist von 30 Tagen sei "unlogisch und nicht einhaltbar". Statt dessen werde sich Sudan an die 90-Tage-Frist halten, die mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan abgesprochen und am 3. Juli unterzeichnet worden sei.

Forderung zur Entwaffnung

Der UNO-Sicherheitsrat hatte Sudan aufgefordert, die Reiter-Milizen zu entwaffnen und zur Rechenschaft zu ziehen. Sollte dies nicht binnen 30 Tagen geschehen, behalte sich die Weltgemeinschaft Sanktionen gegen die Regierung in Khartum vor.

Die Reiterhorden verbreiten seit Monaten Angst und Schrecken unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung. Sie werden von der Weltgemeinschaft für die humanitäre Katastrophe in der sudanesischen Region Darfur verantwortlich gemacht.

Hungertote befürchtet

Der US-Kongress sprach angesichts von mindestens 30 000 Toten von einem Genozid. Ein Vertreter des US-Hilfswerks USAID sagte, hinzu kämen noch einmal etwa 50 000 Hungertote. Die Zahl werde in den nächsten Wochen voraussichtlich noch dramatisch ansteigen.

In der Krisenregion Darfur bekämpfen sich Rebellen und regierungstreue Milizen seit Februar 2003. Der Konflikt ist laut UNO derzeit die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Schätzungen zufolge starben dabei bereits bis zu 50 000 Menschen. Rund 1,2 Millionen Menschen wurden vertrieben.

(bsk/sda)

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