UNO schlägt Alarm wegen verheerender Trockenheit in USA und Indien

UNO besorgt über aktuelle Dürren

publiziert: Dienstag, 21. Aug 2012 / 17:52 Uhr
Ende Juli seien 62,9 Prozent der Fläche der USA von mittelschwerer bis ausserordentlich starker Trockenheit betroffen gewesen.
Ende Juli seien 62,9 Prozent der Fläche der USA von mittelschwerer bis ausserordentlich starker Trockenheit betroffen gewesen.

Genf - Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am Dienstag in Genf die Alarmglocken geläutet. Die aktuellen Dürren in den USA und in Indien interpretiert die UNO-Sonderorganisation als Warnsignale, denen mit besserer Präventionspolitik begegnet werden soll.

11 Meldungen im Zusammenhang
«Die derzeit stattfindende Klimaveränderung bringt häufigere, stärkere und länger andauernde Trockenheiten mit sich», erklärte WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. Die Dürren hätten Auswirkungen auf die Ernährungs-, Wasser-, Gesundheits- und Energiesicherheit der Welt.

«Wir müssen den Weg der kurzsichtigen Politik verlassen, die nur von einem Krisenereignis zum nächsten denkt», sagte Jarraud. Gefragt seien konzertierte Lösungen auf nationaler Ebene, um im Kampf gegen die Trockenheiten besser gewappnet zu sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, will die WMO gemeinsam mit der UNO-Organisation CCD - der Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung - eine Ministerkonferenz in Genf einberufen. Stattfinden soll diese vom 11. bis zum 15. März des kommenden Jahres; teilnehmen sollen auch andere Partner im UNO-System.

Viertheissester Juli seit 1880

Gemäss dem US-Observatorium für Trockenheit seien Ende Juli 62,9 Prozent der Fläche der USA von mittelschwerer bis ausserordentlich starker Trockenheit betroffen gewesen, so die WMO.

In 22 Prozent der US-Territorien mit Ausnahme von Alaska sei gar die höchste Kategorie - extreme Trockenheit - festgestellt worden - eine Verdoppelung gegenüber dem Juni.

Im Südwesten Indiens habe der äusserst schwache Monsunregen im Juli in der Hälfte der 624 Distrikte zu einem Rückgang der durchschnittlichen Regenmenge geführt, teilte die WMO weiter mit. Im gesamten Subkontinent seien in den vergangenen zwei Monaten nur 81 Prozent der gewöhnlichen Regenmenge gefallen, im Nordwesten des Landes sogar nur 65 Prozent.

Schenkt man den jüngsten Angaben der US-Behörde für Wetter und Ozeanographie (NOAA) Glauben, so war der Juli 2012 der weltweit viertheisseste Juli-Monat seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1880. In den USA liegt der diesjährige Juli gar auf Platz eins der Allzeitrangliste.

Für die Monate ab September sagt die NOAA zudem eine neue Auflage des Klimaphänomens El Niño voraus, einhergehend mit einer markanten Erwärmung der Ozeane.

Nahrungsmittelpreise steigen

Die Dürren in den USA und in Indien, aber auch jene im Norden von Mexiko sowie in Rumänien haben bedeutende Auswirkungen auf die weltweiten Nahrungsmittelpreise. So ist im Juli der Weltpreisindex der Nahrungsmittel um 6 Prozent angestiegen, wie die UNO-Welternährungsorganisation FAO ausweist. Der Index nähert sich damit seinem im Februar 2011 erreichten Höchstwert.

Die Weizenpreise allein sind im Juli um 17 Prozent gestiegen, die Preise für Mais um 23 Prozent. Als wäre dies nicht schon Ungemach genug, dürften die pessimistischen Prognosen für die diesjährige Getreideproduktion in Russland zudem weiteren Druck auf die Preise der Nahrungsmittel ausüben und deren Börsenkurse in die Höhe treiben.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese wetter.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Im Sommer herrschte noch Angst wegen der anhaltender Dürre und der daraus resultierenden Nahrungsmittelkrise. (Symbolbild)
Rom - Die weltweiten Nahrungsmittelpreise sind nach Angaben der UNO im vergangenen Jahr gesunken. Die Preise für Grundlebensmittel seien 2012 um sieben Prozent im Vergleich zum ... mehr lesen
Rom - Die weltweite Produktion von ... mehr lesen
Dem steigenden Nahrungsbedarf müssten Investitionen in die Landwirtschaft entgegengesetzt werden.
Bis 2020 wird die EU die Zuschüsse für Biosprit zurückfahren.
Brüssel - Die EU-Kommissare für Energie und Klimawandel gehen im Streit um Biosprit in die Offensive. «Wir werden auf Getreide basierte Biotreibstoffe auf das derzeitige Niveau ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Bern - Die Dürre in den USA und die damit einhergehenden Ernteausfälle beim Getreide wirken sich auch auf die Schweiz aus. Die Preise für Futtermittel aus Soja sind stark gestiegen. Die Mehrkosten betragen rund 100 Millionen Franken. Besonders betroffen sind die Schweineproduzenten. mehr lesen 
Das Landwirtschaftsministerium hat die Ernteprognose deutlich gesenkt.
Washington - Die US-Regierung will ... mehr lesen
London/Washington - Der Druck auf die Produzenten der umstrittenen ... mehr lesen
Der Preis für Mais ist seit Anfang Juni um 40 Prozent gestiegen. (Archivbild)
Im Jahr 1998 starben rund 2000 Menschen an den Folgen des El Niño. (Symbolbild)
Tokio - Das weltweit oft von Dürren und Ernteausfällen begleitete Wetterphänomen El Niño hat sich zurückgemeldet. Die ... mehr lesen
Etschmayer Wir können von Zivilisation und Technologie reden, solange wir wollen, davon, wie wir die Natur beherrschen. Doch nur schon ... mehr lesen
Kommt noch eine Dürre dazu, ist das System am Limit.
Rom - Die UNO hat angesichts eines weltweiten Anstiegs der Preise für Lebensmittel vor dem Ausbruch einer ähnlich verhängnisvollen Krise wie vor vier Jahren gewarnt. Die jüngsten UNO-Daten weisen auf den ersten Preisanstieg seit drei Monaten. mehr lesen  7
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Steht unser Haus noch? Diese Frage stellen sich Menschen auf der ganzen Welt, die Opfer von Waldbränden wurden. Dies festzustellen war nicht einfach, doch nun können - sobald sich der Rauch für Luftaufnahmen verzogen hat, Gebäudeschäden innerhalb Minuten erkannt werden. mehr lesen 
Fotografie Vom 26. August bis 3. Oktober 2021 zeigt das IPFO Haus der Fotografie in Olten die Gewinner des World Press Photo Contest 2021 exklusiv in der ... mehr lesen  
Chris Donovans Beitrag zur «World Press Photo Story of the Year».
Während im Süden aufgeräumt wird trifft es die nächste Region  Schwäbisch Gmünd - Gewitter mit Starkregen haben in Deutschland nach den verheerenden Unwettern im Süden nun auch Nordrhein-Westfalen getroffen. Laub ... mehr lesen  
Wir ermöglichen Werbekunden die Präsentation ihrer Inhalte (Unternehmens- oder Produkteinformationen) im Look & Feel von wetter.ch. Meldungen sind je nach Rubrikenzugehörigkeit speziell gekennzeichnet. Für deren Inhalt ist ausschliesslich der jeweilige Auftraggeber verantwortlich.

NEWS BUCHEN
Wenn auch Sie Ihre aktuellen Neuigkeiten zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zielgruppen- gerecht publizieren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam.

WERBUNG BUCHEN Gerne beraten wir Sie kompetent und individuell auch zu weiteren vielfältigen Werbemöglichkeiten in unserem Netzwerk.
Chris Sigrist
Chris Sigrist, sigrist@wetter.ch
Mobile +41 (0)78 690 69 00
Skype chris_vadian_net
 
News
         
begehrt. umsorgt. gemartert. Körper im Mittelalter: Das Plakat der Ausstellung.
Publinews Noch bis zum 14.07. im Landesmuseum Zürich  Der menschliche Körper war im Mittelalter ein Ort voller Widersprüche: Er wurde verehrt, unterdrückt, gepflegt und bestraft. Die neue ... mehr lesen
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz äthiopische Restaurants am höchsten ... mehr lesen
Florale Interpretation von Heidi Huber, Frauenfeld, zum Werk von Ugo Rondinone (*1964), viertermaineunzehnhundertzweiundneunzig, 1992.
Galerien Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung 5.3. - 10.3.2024  Seit der ersten Ausstellung Blumen für die Kunst im März 2014 sind bereits zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen der Frühling in Aarau ... mehr lesen
Jeff Wall, Milk, 1984, Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm.
Publinews Noch bis zum 21.04.2024  Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die Fondation Beyeler Werke des kanadischen Künstlers Jeff Wall (*1946) in einer umfangreichen Einzelausstellung. ... mehr lesen
Viele Europäer zieht es im Winter nach Sudostasien.
Publinews Während es in der Schweiz noch bis zum Mai relativ kühl bleiben kann, beginnt in Südostasien zum Anfang eines jeden Jahres die beste Urlaubszeit. Die ... mehr lesen
Dampfen um die ganze Welt.
Publinews Vaping, das elektronische Rauchen von E-Zigaretten, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Das Dampfen ist eine interessante Alternativ zur ... mehr lesen
Spello ist eine mittelalterliche Stadt in Umbrien.
Publinews Italien ist bekannt für seine malerischen Städte, reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Eine dieser bezaubernden Städte ist Spello, die in der ... mehr lesen
Warum nicht in Deutschland auf die Skipiste?
Publinews Die Schweiz hat zwar viele hervorragende Skigebiete zu bieten, doch die Preise für Hotels und Verpflegung sind zur Hochsaison entsprechend teuer. Beim Nachbarn in ... mehr lesen
Kontinent am Ende der Welt: Australien.
Publinews Australien hat schon vor vielen Jahren den USA den Rang als beliebtestes Auswandererland weltweit streitig gemacht. mehr lesen
Lissabon ist eine beliebtesten Urlaubsadressen für Touristen aus ganz Europa.
Publinews Europa hat zahlreiche schöne Urlaubsorte, die im Sommer mit besonders viel Sonne locken. So gehören Spanien, Italien und Griechenland schon seit Jahren zu ... mehr lesen
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF