Grünes Licht

UNO entsendet Blauhelmsoldaten nach Zentralafrika

publiziert: Donnerstag, 10. Apr 2014 / 17:54 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 10. Apr 2014 / 21:11 Uhr
Die Blauhelme sollen helfen, Zentralafrika zu stabilisieren. (Archivbild)
Die Blauhelme sollen helfen, Zentralafrika zu stabilisieren. (Archivbild)

New York - Die Vereinten Nationen wollen 12'000 Blauhelmsoldaten in die Zentralafrikanische Republik entsenden. Der UNO-Sicherheitsrat verabschiedete am Donnerstag in New York einstimmig eine Resolution, die den Einsatz von 10'000 Soldaten und 1800 Polizisten erlaubt.

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Damit wird sie eine der grössten Blauhelmmissionen sein. Allerdings werden die Einheiten erst im September im Land sein. Die meisten Soldaten werden aus afrikanischen Ländern kommen.

Die MINUSCA genannte Mission soll am 15. September beginnen und ist zunächst bis Ende April 2015 angesetzt. Ihr jährliches Budget wird auf 500 bis 800 Millionen Dollar geschätzt. Derzeit sind schon rund 6000 Soldaten der Afrikanischen Union im Rahmen der MISCA-Mission in der Zentralafrikanischen Republik stationiert, die dort an der Seite von 2000 französischen Truppen im Einsatz sind.

In der Resolution werden den Franzosen «alle nötigen Massnahmen» zugestanden, um die UNO-Truppen zu unterstützen.

Die EU stellt derzeit eine eigene Mission mit bis zu 800 Soldaten auf die Beine, die in den kommenden Wochen einsatzfähig sein und die AU-Mission unterstützen soll.

Deutschland schickt 80 Soldaten

Die Bundeswehr wird sich nach einem Bundestagsentscheid vom Donnerstag mit bis zu 80 Soldaten daran beteiligen. Der deutsche Beitrag besteht in erster Linie aus der Bereitstellung von Kapazitäten für den Lufttransport.

«Die Blauhelme haben ein robustes Mandat, um die Menschen in dem Land zu schützen», sagte Frankreichs UNO-Botschafter Gérard Araud. Es gehe um die Sicherung von Recht und Ordnung, aber auch den Wiederaufbau des Landes. «Aber die Truppe wird einige Zeit brauchen. Das ist das Problem mit der UNO, sie ist zu langsam.»

Die Weltöffentlichkeit sei aber auch für die Verzögerung verantwortlich. «Es gibt kaum Diplomaten und Journalisten in dem riesigen Land. Auch wenn es eine immense Krise ist, war es lange eine unbeachtete Krise.»

USA: «So rasch wie möglich handeln»

Seine US-Amtskollegin Samantha Power war nur Stunden zuvor aus der Zentralafrikanischen Republik zurückgekehrt. «Ich kann Ihnen aus eigener Anschauung versichern, dass die Blauhelmsoldaten dort wirklich gebraucht werden. Der Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren lehrt uns die Notwendigkeit, so rasch wie möglich zu handeln.»

Sie würdigte auch die Truppen der Afrikanischen Union, die schon im Land sind: «Diese Soldaten werden wohl nie eine Parade bekommen, wenn sie nach Hause zurückkehren. Aber wir werden ihnen immer dankbar sein.»

In der Zentralafrikanischen Republik, einem der ärmsten Staaten der Welt, ist nach einem Putsch muslimischer Rebellen vor einem Jahr die Gewalt eskaliert.

Das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka hatte im März 2013 Staatschef François Bozizé gestürzt und als Nachfolger Michel Djotodia an die Macht gebracht. Dieser löste die Séléka zwar offiziell auf, doch die Milizen sind weiter aktiv. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, in deren Verlauf seitdem mehrere tausend Menschen getötet wurden.

(bg/sda)

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