Zahl der syrischen Flüchtlinge problematisch

UNO schlägt Alarm wegen Flüchtlingen aus Syrien

publiziert: Freitag, 31. Aug 2012 / 11:48 Uhr
Über 200'000 Flüchtlinge machen sich auf den Weg für einer besseren Zukunft.
Über 200'000 Flüchtlinge machen sich auf den Weg für einer besseren Zukunft.

New York - Nach eineinhalb Jahren der Gewalt in Syrien schlagen die Vereinten Nationen Alarm wegen der Situation der Flüchtlinge. «Wenn die Kämpfe weitergehen, wird die Zahl der Flüchtlinge unsere Möglichkeiten überschreiten», sagte der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson am Donnerstag im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.

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«Inzwischen brauchen schon 2,5 Millionen Menschen in Syrien unsere Hilfe. Damit hat sich die Zahl seit März verdoppelt.»

«Am dringendsten werden Wasser und sanitäre Anlagen, Nahrung und Unterkünfte, Decken und Medizin gebraucht», sagte der Schwede. Mehr als 1,2 Millionen Menschen hätten in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Moscheen Zuflucht gesucht.

Aber die Situation sei dramatisch, weil sich die Nahrungspreise zum Teil verdreifacht hätten. Nicht einmal die Hälfte der Krankenhäuser und Arztpraxen könne noch normal arbeiten.

«229'000 Menschen sind ausserhalb Syriens als Flüchtlinge registriert und die Zahl steigt schnell», sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres.

«Flüchtling zu werden ist für viele die einzige Möglichkeit, zu überleben.» Der Exodus betreffe die Gesellschaften und Wirtschaften der Gastgeberländer enorm. «Die Menschen teilen das wenige mit Fremden. Aber die soziologischen Folgen sind enorm, etwa der Druck auf die Wasserreserven in Jordanien. Wir brauchen deshalb internationale Solidarität.»

«Allein in letzten drei Tagen sind 12'000 unserer syrischen Brüder in unser Land gekommen», sagte der jordanische Aussenminister Nasser Dschudeh. Das übersteige bald die Möglichkeiten seines Landes. «Bitte helfen Sie uns zu helfen.»

Sein türkischer Kollege Ahmet Davutoglu sagte, innerhalb von nur 30 Stunden hätten mehr als 5000 Flüchtlinge sein Land erreicht. Auch er bat um Hilfe, zeigte sich aber zugleich enttäuscht vom Sicherheitsrat: «Ich bin davon ausgegangen, dass die grosse Not den Rat zur Einigkeit drängt. Ich wurde enttäuscht.» Russland und China haben bislang drei Syrienresolutionen gegen die Mehrheit des Sicherheitsrates blockiert.

Frankreich und Grossbritannien hatten die Weltgemeinschaft zuvor zu Spenden für Syrien aufgerufen. «Die Situation ist ernst und sie wird immer schlimmer», sagte Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius. «25'000 Menschen sind tot, 300'000 in die Nachbarländer geflohen, mehr als eine Million im eigenen Land auf der Flucht.

Die Menschen brauchen unsere Hilfe.» Sein britischer Kollege William Hague kündigte an, dass London drei Millionen Pfund (4,5 Mio. Franken) zusätzlich für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen werde.

(laz/sda)

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