US-Abfangrakete schiesst Langstreckenwaffe ab

Dies sagte ein Sprecher der US-Raketenbehörde MDA. Eine in Alaska gestartete Langstreckenrakete sei bei dem Versuch von einer satellitengesteuerten Abfangrakete geortet und über dem Pazifik getroffen worden.

Die Abfangrakete sei auf der mehrere tausend Kilometer entfernten Luftwaffenbasis Vandenberg in Kalifornien gestartet. Sie habe die Langstreckenrakete sieben Minuten nach deren Start erreicht. Bei der Ortung der Rakete seien Radar- und Satellitentechnik eingesetzt worden.

Mit dem Versuch wollte die MDA nach eigenen Angaben herausfinden, ob die Abfangrakete den Sprengkopf herannahender Geschosse von der Trägerrakete unterscheiden kann, und ob sie sich durch Köderprojektile vom Sprengkopf ablenken lässt.

Satellitengestützer Raketenabwehrschirm

Der Test ist nach Angaben des Sprechers geglückt, der Sprengkopf wurde getroffen. Das Experiment war Teil der Vorbereitungen zu einem satellitengestützen Raketenabwehrschirm für die USA. Ähnliche Übungen mit sich bewegenden Zielraketen waren im Dezember 2004 und Februar 2005 gescheitert. Ende des Jahres ist ein weiterer Test geplant.

Der Test war der erste seit dem Aufsehen erregenden Raketentest Nordkoreas: Die stalinistische Führung des Landes hatte Anfang Juli sechs Mittelstrecken- und eine Langstreckenrakete abgeschossen. Die Waffen stürzten ins Meer. US-Experten befürchten, dass nordkoreanische Raketen eines Tages Gebiete im Westen der USA erreichen können.

Der einst fertige Abwehrschild soll ballistische Raketen abfangen, die mit einem atomaren, biologischen und chemischen Sprengkopf bestückt sind. Die USA geben für die Entwicklung des Systems insgesamt etwa neun Milliarden Dollar aus.

(smw/sda)