US-Abrüstungsexperte Paul Nitze gestorben

Für den deutschstämmigen Nitze solle am kommenden Samstag ein Trauergottesdienst in der Kathedrale von Washington abgehalten werden, berichteten US-Medien am Mittwoch.

Nitze galt als Vertreter einer Politik der Stärke und glühender Befürworter der umstrittenen Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) unter Präsident Ronald Reagan.

Bis 1989 aktiv

Nitze trat 1940 in den Regierungsdienst unter Präsident Franklin D. Roosevelt ein und zog sich erst 1989 nach Amtsantritt von Präsident George H.W. Bush im Alter von 82 Jahren aus der Politik zurück.

Nitze eilte der Ruf einer grauen Eminenz der amerikanischen Nukleardiplomatie voraus. 1974 trat Nitze von seinem Posten als Chefunterhändler bei den Gesprächen mit der Sowjetunion über die Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) zurück.

Er begründete seinen Rücktritt mit der seiner Meinung nach zu nachgiebigen Haltung des damaligen Präsidenten Richard Nixon. 1981 wurde Nitze unter Präsident Reagan Chefunterhändler bei den amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen über die Begrenzung von nuklearen Mittelstreckenraketen in Europa.

(rp/sda)