US-Anwalt Fagan äussert Forderungen an UBS-Generalversammlung

publiziert: Donnerstag, 15. Apr 2004 / 18:41 Uhr

Basel - Der US-Klägeranwalt Edward Fagan hat die Generalversammlung der UBS in Basel für eine Darstellung seiner Forderungen gegen die Bank benutzt. Er betonte vor den Aktionären, dass sich seine Klage zu gleichen Teilen gegen die UBS wie auch gegen die US-Regierung richte.

Edward Fagan stellt seine Forderungen gegen die UBS.
Edward Fagan stellt seine Forderungen gegen die UBS.
Diese beiden Parteien hätten in den sechziger Jahren den Nachlass der IG Farben unter sich aufgeteilt, so Fagan. Leer ausgegangen seien dagegen die Opfer des Holocaust.

Der Anwalt kam zudem auf die Erklärung des anwesenden ehemaligen UBS-Wachmanns Christoph Meili zu sprechen, in den Räumen der UBS Bücher über Tochterfirmen der IG Farben gesehen zu haben. Fragen Sie sich, was das für Auswirkungen auf Sie hat, wenn das wahr ist, sagte Fagan den Aktionären, die seinen Auftritt mit eisigem Schweigen und einigen Pfiffen quittierten.

Das Thema Interhandel sei ein emotionales und schwieriges, sagte UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel. Für die Suche ehemaliger Zwangsarbeiter nach Gerechtigkeit sei die UBS aber der falsche Adressat: Aus der Übernahme der Interhandel durch die Bankgesellschaft ergebe sich keine Grundlage für Klagen gegen die UBS. Die Bank habe deshalb auch keine Rückstellungen gebildet.

Zu Diskussionen Anlass gaben aber auch die hohen Entschädigungen für das Top-Management und der Stellenabbau des vergangenen Jahres. Der Lohn von 18,8 Mio. Franken für Marcel Ospel sprenge den Rahmen des Vertretbaren, sagten mehrere Aktionäre. Ein Ospel gleich 250 Familienväter, rechnete einer der Votanten: Solche Relationen führten auch zu einer Entfremdung zwischen den Mitarbeitenden und dem Management.

Marcel Ospel zeigte Verständnis für die Kritik an den hohen Salären. Grundlage der Salärpolitik der UBS sei aber die Absicht, auf allen Stufen weltweit ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, sagte er. Die Löhne enthielten zudem starke Leistungsanreize. So betrage in den obersten Stufen der variable Teil der Entschädigung 80 bis 90 Prozent.

Auch der Stellenabbau der Grossbank bei Milliardengewinnen wurde von mehreren Aktionären als unsozial gebrandmarkt. Etwas mehr soziale Verantwortung könne sich die UBS locker leisten, sagte eine Votantin. Die UBS hat 2003 den Personalbestand um 5 Prozent oder 3132 Stellen reduziert, davon 1310 in der Schweiz.

(pt/sda)

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