US-Geisel laut TV-Sender enthauptet

Kurz nachdem die Enthauptung der Geisel bekannt geworden war, erschossen Sicherheitskräfte in der saudischen Hauptstadt Riad laut Augenzeugen drei Terrorverdächtige. Einer von ihnen sei ein gesuchter Extremist gewesen, hiess es.

Ein Vertreter der saudiarabischen Botschaft in Washington bestätigte den Tod Johnsons. Der "barbarische Akt" zeige erneut, dass die Welt mit Menschen konfrontiert sei, die fähig seien, jemanden "kaltblütig zu ermorden", "einen Unschuldigen, der nur seine Arbeit tun wollte", sagte US-Aussenminister Colin Powell.

Todesdrohung

Die Entführer hatten am Mittwoch damit gedroht, den Ingenieur einer US-Rüstungsfirma zu töten, sollte das saudiarabische Königshaus nicht all ihre Gesinnungsgenossen aus den Gefängnissen entlassen. Ausserdem sollten alle "Ungläubigen" die Arabische Halbinsel verlassen.

Die Sicherheitskräfte in Riad hatten in dieser Woche bei ihrer vergeblichen Suche nach der Geisel mehrere Häuser gestürmt. Familienangehörige des Entführten hatten am Mittwoch und am Freitag noch wenige Stunden vor der Bluttat die Geiselnehmer gebeten, Johnson freizulassen. Er war am Samstag in Riad entführt worden.

Verhandlungen ausgeschlossen

Das saudiarabische Königshaus hatte Verhandlungen mit den Terroristen ausgeschlossen. US-Vizepräsident Dick Cheney hatte am Donnerstagabend erklärt, die US-Regierung verhandle grundsätzlich nicht mit Geiselnehmern.

Die Entführung Johnsons und das Video der Geiselnehmer hatte die US-Öffentlichkeit besonders schockiert, nachdem bereits im vergangenen Monat der junge US-Unternehmer Nicholas Berg in Irak von Entführern enthauptet worden war.

Ziel Ausländer

Seit einigen Wochen sind in Saudi-Arabien zunehmend Ausländer ins Visier islamistischer Terroristen geraten. Am Pfingstwochenende hatten radikale Islamisten bei einem Terrorüberfall und einer anschliessenden Geiselnahme in der Erdölstadt El Chobar 22 Menschen getötet.

(pt/sda)