US-Präsident verwehrt Pakistan Atomabkommen

Die beiden südasiatischen Erzrivalen Pakistan und Indien «sind verschiedene Länder mit verschiedenen Bedürfnissen und verschiedener Geschichte», sagte Bush nach einem Treffen mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf in Islamabad.

Indien gegenüber hatte Bush zuvor den seit mehr als drei Jahrzehnten geltenden US-Atomboykott aufgehoben und dem Land zusätzlich den Verkauf hochmoderner Waffensysteme in Aussicht gestellt. Einer Erdgas-Pipeline zwischen Pakistan und Iran werde sich die US-Regierung aber nicht verschliessen, sagte Bush.

Auf Pakistan, dass sich ebenso wie Indien weigert, den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen, lastet der Skandal um den Atomforscher Abdul Qadeer Khan, der Nukleartechnologie an den Iran, Libyen und Nordkorea geliefert hatte.

Anti-Terror-Kampf wird fortgesetzt

Musharraf bekannte sich zur Fortsetzung des im eigenen Land heftig umstrittenen Kampfes gegen den Terrorismus an der Seite der USA. Vor den Anschlägen vom 11. September 2001 hatte er die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan unterstützt, sich dann aber an die Seite der USA gestellt.

Bush lobte Musharrafs Rolle beim Anti-Terror-Kampf und unterstrich die «strategische Partnerschaft» beider Länder in diesem Bereich. «Wir werden diesen Krieg führen, und wir werden diesen Krieg gemeinsam gewinnen».

Osama bin Laden in Pakistan?

Gleichzeitig betonte Bush, es bleibe noch viel zu tun, um El Kaida zu besiegen. Geheimdienste halten es für wahrscheinlich, dass El Kaida-Extremistenführer Osama bin Laden und dessen Stellvertreter Aiman el Sawahiri in Pakistan untergetaucht sind.

Der Besuch des US-Präsidenten war von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Die pakistanische Polizei nahm hunderte Oppositionelle fest und legte öffentliche Proteste damit weitgehend lahm.

(bert/sda)