US-Wahlen: Anleitung zum Mitfiebern

publiziert: Mittwoch, 5. Nov 2008 / 00:01 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 5. Nov 2008 / 02:50 Uhr

Washington - Wer in der Schweiz bei der US-Präsidentschaftswahl mitfiebern will, muss sich auf eine lange Wahlnacht einstellen. Wegen der Zeitverschiebung schliessen die ersten Wahllokale in der Nacht zu Mittwoch erst um Mitternacht (MEZ).

Es ist durchaus denkbar, dass die Wahlnacht zur Geduldsprobe wird: Demoskopen erwarten eine Rekord-Wahlbeteiligung.
Es ist durchaus denkbar, dass die Wahlnacht zur Geduldsprobe wird: Demoskopen erwarten eine Rekord-Wahlbeteiligung.
13 Meldungen im Zusammenhang
Prognosen über den Wahlsieger sind frühestens ab Mittwoch 02.00 Uhr MEZ zu erwarten, wahrscheinlich wird aber erst einige Stunden später mit Gewissheit feststehen, ob der künftige Präsident Barack Obama oder John McCain heisst.

Wie funktioniert das Wahlsystem?

Gekürt wird der US-Präsident nicht nach Prozentanteilen, sondern nach Wahlmännerstimmen, welche die Kandidaten in den einzelnen Bundesstaaten erringen müssen. In den 50 Staaten und der Hauptstadt Washington sind insgesamt 538 Wahlmänner (Elektoren) zu vergeben.

Für den Sieg gebraucht werden 270 Wahlmänner. Wieviele Elektoren ein Staat zu vergeben hat, hängt von seiner Bevölkerungsstärke ab. In den meisten Staaten gilt die Regel, dass der dortige Sieger alle Elektorenstimmen des Staates zugeteilt bekommt.

Auf welche Bundesstaaten ist besonders zu achten?

In den meisten Staaten zeigen die Umfragen einen klaren Vorsprung für Obama oder McCain, so dass der Gewinner dort praktisch schon feststeht. Obama kann so bereits auf ein Startkapital von 260 Wahlmännern zählen, McCain kommt auf 163.

Die Spannung konzentriert sich auf zehn «swing states», in denen beide noch Chancen auf einen Sieg haben. Obama muss wohl nur einen oder zwei dieser Staaten gewinnen, um sich die Präsidentschaft zu sichern.

Die wichtigsten Staaten auf der Kippe sind wegen ihrer hohen Zahl von Wahlmännerstimmen Florida (27), Ohio (20), North Carolina (15) und Virginia (13).

Wann kommen die Ergebnisse?

Nach Schliessung aller Wahllokale im jeweiligen Staat veröffentlichen die US-Medien ihre Prognosen, basierend auf der Befragung von Wählern nach der Stimmabgabe.

Liegen die Kandidaten zu knapp beeinander, müssen die Zwischenstände der Auszählungen abgewartet werden, ehe der Sieger des jeweiligen Staates prognostiziert werden kann. Bis 02.00 Uhr MEZ schliessen die Wahllokale in 24 Staaten, darunter Florida, Ohio und Virginia.

Bis 03.00 Uhr MEZ endet die Wahl in weiteren 14 Staaten, darunter North Carolina und Colorado. Als letztes schliessen die Lokale an der Westküste und in Alaska (bis 07.00 Uhr MEZ), bis dahin könnte der Sieger schon klar sein.

Wie wahrscheinlich ist ein neues Wahlchaos?

Es ist durchaus denkbar, dass die Wahlnacht zur Geduldsprobe wird. Demoskopen erwarten eine Rekord-Wahlbeteiligung. Der Ansturm der Wähler dürfte vor vielen Wahllokalen zu langen Warteschlangen führen, deren Öffnungszeiten könnten deshalb kurzfristig um mehrere Stunden verlängert werden.

Absehbar sind auch neue Probleme mit den Wahlmaschinen, an denen 80 Prozent der Wähler ihre Stimme abgeben. Viele Wahlkreise haben neue Geräte angeschafft, doch auch diese können störanfällig sein. Ausserdem bietet der Konflikt um Wählerzulassungen weiteres Chaospotenzial. Obama und McCain halten tausende Anwälte für eine juristische Schlacht ums Weisse Haus bereit.

Und wie geht es weiter?

Die 538 Wahlmänner und -frauen kommen am 15. Dezember in den 50 US-Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington zusammen und geben ihre Stimmen in versiegelten Umschlägen ab.

Es handelt sich dabei um einen förmlichen Akt, da bereits vorher feststeht, welche Elektoren für Obama und welche für McCain stimmen. Die versiegelten Umschläge werden dann an den Kongress weitergeleitet.

Der Präsident des Senats öffnet sie am 6. Januar und liest sie den Parlamentariern vor. Am 20. Januar 2009 um 12.00 Uhr (Ortszeit, 18.00 Uhr MEZ) legt der Gewinner vor dem Kapitol in Washington seinen Amtseid als Präsident ab.

(von Peter Wütherich/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Rekordbeteiligung an einer historischen Wahl: Mit einem nie ... mehr lesen
Wahlforscher prognostizieren eine Rekord-Beteiligung von rund 135 Millionen Wählern.
Washington - Obama oder McCain? ... mehr lesen
Der Daumen zeigt nach oben: Barack Obama.
Bruce Springsteen: Es ist Zeit für Obama zu spielen.
Washington - Mit einem Wahlkampf-Marathon durch besonders umkämpfte Bundesstaaten haben die US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain in einem Endspurt um Stimmen ... mehr lesen
Chicago - Mehr Rechte für trächtige Schweine, ein Verbot der Homo-Ehe, ... mehr lesen
Die Wähler finden eine bunte Mischung an Abstimmungsfragen vor.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Nicht nur bei der Presse, sondern auch im Ausland beliebt: Barack Obama.
Bern - Kurz vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, rechnen 86 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer mit einem Sieg Barack Obamas. 85 Prozent sehen im schwarzen Senator auch ihren ... mehr lesen
Washington - Wenige Tage vor den ... mehr lesen
Barack Obama liegt auch in den Schlüsselstaaten vorne.
Obama kann landesweit auf 51 Prozent der Wählerstimmen hoffen.
Washington - Mit einem deutlichen Vorsprung in jüngsten Meinungsumfragen geht der Demokrat Barack Obama ins letzte Wochenende des US-Wahlkampfs. Experten warnen indes vor einer vorzeitigen ... mehr lesen
«Ist dabei, die Präsidentschaft zu erkaufen»: Barack Obama in seinem TV-Spot.
Washington - Im Endspurt vor der US-Wahl am Dienstag ist die Materialschlacht in vollem Gange, ihr Schlachtfeld ist der Bildschirm. Höhepunkt war die halbstündige Obama-Show zur besten ... mehr lesen 6
Washington - Mit einer halbstündigen TV-Wahlwerbung zur besten Sendezeit hat der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama seinen Wahlkampf zu einem neuen Höhepunkt getrieben. mehr lesen 
Washington - Die Präsidentschaftswahl in den USA am Dienstag wird den ... mehr lesen
John Kerry gilt als welterfahren und spricht als einer der wenigen US-Politiker fliessend französisch.
Wer gewinnt den Kampf ums «Weisse Haus»?
Washington - In den USA wird ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Usher hatte Hunger und griff zum Präsidentschaftskandidatenschokoriegel.
Usher hatte Hunger und griff zum ...
New York - Wer würde sich trauen Barack Obama einen Schokoriegel zu klauen? Usher! mehr lesen 2
Etschmayer Die Reaktionen auf die Amtseinführung von Barack Obama in Europa sind positiv und voller Hoffnung. Dies vor allem, weil George W. Bush weg ist und end ... mehr lesen   1
CNN-News Washington - Wir können es immer noch nicht glauben, langsam gewöhnen wir uns aber an den Gedanken, dass es einen afroamerikanischen US-Präsidenten gibt. mehr lesen  
Washington - Vor Millionen begeisterten Menschen in Washington und Milliarden TV-Zuschauern rund um den Globus hat Barack Obama seinen Amtseid als 44. Präsident der USA abgelegt. 150 Jahre nach dem ... mehr lesen
US-Präsident Barack Obama betonte in seiner Antrittsrede den amerikanischen Führungsanspruch in der Welt.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 8°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten