USA: 1100 diskriminierte Frauen erhalten 800 Millionen Franken

Darauf haben sich die Klägerinnen und die amerikanische Regierung aussergerichtlich geeinigt, wie am Mittwoch Anwälte der Frauen mitteilten. Nach ihren Angaben handelt es sich um die umfassendste Sammelklage wegen Benachteiligung seit der US- Bürgerrechtsgesetzgebung von 1964.
Die Klage war bereits vor 23 Jahren eingereicht worden. Darin hatten die Frauen dem Regierungssender «Voice of America» und der dem Aussenministerium unterstellten Informationsbehörde USIA (United States Information Agency) Benachteiligung bei der Einstellung vorgeworfen.

Systematische Manipulierung
Das Prüfungsverfahren bei Bewerbungen sei systematisch manipuliert worden, um Männern den Vorzug gegeben zu können. In manchen Fällen sei das so weit gegangen, dass die Ergebnisse der Einstellungstests der Frauen absichtlich verfälscht wurden.
1983 befand ein Gericht die Regierung der Diskriminierung für schuldig. Bei der gerichtlichen Überprüfung erster einzelner Fälle zur Festlegung der Entschädigungssumme wurden 46 Frauen insgesamt 22,7 Millionen Dollar an ausgefallenen Gehältern plus Zinsen zugesprochen.
Die US-Regierung erklärte sich daraufhin zu Verhandlungen über eine Gesamtsumme bereit. Die bereits vom Gericht festgesetzten 22,7 Millionen Dollar sollen nach der am Mittwoch verkündeten Vereinbarung zusätzlich zu den 508 Millionen gezahlt werden. Der zuständige Richter muss noch grünes Licht geben. Es galt aber als sicher, dass er dem Vergleich zustimmt.

(sda)