USA: YouTube-Video schürt Überwachungsangst

publiziert: Freitag, 20. Feb 2009 / 07:16 Uhr / aktualisiert: Freitag, 20. Feb 2009 / 08:16 Uhr

New York - Auf der Online-Plattform YouTube ist ein Video aufgetaucht, das einen US-Bürger beim Auspacken einer neuen digitalen TV-Konverterbox zeigt.

Ob real oder gefälscht, das Video zeigt, dass eine grosse Unsicherheit besteht.
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Echt oder gefälscht?

youtube.com

In Anbetracht der für den 12. Juni angesetzten Umstellung auf die digitale Übertragung von terrestrischen Fernsehsignalen an und für sich nichts Ungewöhnliches, wird die Brisanz des Beitrages erst im weiteren Verlauf der Handlung deutlich.

So öffnet die gefilmte Person das Gehäuse der Digital-TV-Box und entdeckt dabei eine versteckte Kamera und ein Mikrophon. «Ich konnte nicht glauben, was ich zu sehen bekam», schildert der Betroffene im angefügten Posting auf dem Video-Portal.

Er habe mit der Aktion eigentlich die Verschwörungstheorie eines Freundes widerlegen wollen, wonach die Regierung sich mit verschiedenen Unternehmen aus der Medien- und IT-Branche zusammen getan haben soll, um die Konsumenten direkt in ihrem Wohnzimmer ausspionieren zu können.

Viel Unsinn im Netz

Obwohl sich über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt des brisanten YouTube-Videos sicherlich streiten lässt, hat sein Auftauchen die «Big Brother»-Überwachungsängste der US-amerikanischen Bevölkerung wieder neu entfacht.

«So etwas sehe ich als äusserst problematisch an. Ein Video kann sehr leicht nachgestellt werden», bezweifelt Hans Zeger, Obmann der Arge Daten, die Echtheit des Materials.

Der Datenschutzexperte habe bereits des Öfteren beobachten müssen, wie fiktive Geschichten zur Überwachungsproblematik konstruiert werden, die sich dann unglaublich schnell im gesamten Web verbreiteten. «Ein paar Tage später folgt dann zumeist die Berichtigung, dass das Gezeigte doch nicht den Tatsachen entspricht», erklärt Zeger.

Für Betrachter sei es in der Regel unmöglich, den Wahrheitsgehalt solcher «brisanten Funde» zu überprüfen. «Die Nutzer müssen sich im Klaren darüber sein, dass die Meinungsfreiheit im Web auch so manchen Unsinn hervorbringt. Der Einzelne ist zunehmend gefordert, wenn es darum geht, Manipulationsversuche aufzudecken und kritisch zu hinterfragen», meint Zeger.

«Beweise» auf YouTube

«Ich habe mir eine Konverter-Box für Digital-TV gekauft und ihr Gehäuse geöffnet, um zu beweisen, dass all die Verschwörungstheorien über die Überwachungspraxis der Regierung falsch sind. Als ich das versteckte Mikrofon und die Kamera entdeckt habe, war ich schockiert», beschreibt der anonym bleibende US-Bürger auf YouTube.

Um seinen brisanten Fund beweisen zu können und die Öffentlichkeit auf dieses Überwachungsproblem aufmerksam zu machen, habe er Fotos und Videos von seiner Entdeckung angefertigt und diese im Web veröffentlicht. «Bitte leitet das Material an alle weiter, die ein derartiges Gerät verwenden», so der Aufruf des aufgeregten US-Amerikaners.

Angst vor dem Überwachungsstaat

Bereits wenige Tage nach dem Ende der Präsidentschaftsära von George W. Bush war in den USA eine grosse Diskussion um die angewandten Abhör- und Überwachungspraktiken der scheidenden Regierung ausgebrochen.

Ausschlaggebender Zündfunke hierfür war ein Interview eines ehemaligen Mitarbeiters des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) mit dem Nachrichtensender MSNBC, in dem der Ex-Geheimdienstler die schlimmsten Befürchtungen der Datenschützer und Überwachungsgegner bestätigte.

«Die NSA hat Zugang zu der Kommunikation aller US-amerikanischen Bürger, egal, ob sie hierfür ein Telefon, Fax oder ihren Computer verwenden. Es wird alles überwacht», schilderte der ehemalige NSA-Mitarbeiter das Prozedere während der Bush-Administration.

(bert/pte)

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