USA fordern grösseres militärisches Engagement

publiziert: Freitag, 1. Feb 2008 / 17:04 Uhr

Washington/Berlin/Paris - Die USA haben Deutschland und Frankreich zu einem grösseren militärischen Engagement in Afghanistan aufgerufen. In einem Brief forderte US-Verteidigungsminister Robert Gates die Regierungen auf, Soldaten in den umkämpften Süden zu schicken.

Die USA haben Deutschland und Frankreich zu einem grösseren militärischen Engagement in Afghanistan aufgerufen.
Die USA haben Deutschland und Frankreich zu einem grösseren militärischen Engagement in Afghanistan aufgerufen.
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Die deutsche Regierung will jedoch von einem Ausbau des Engagements in Südafghanistan nicht wissen. «Ich denke, dass es wirklich bei einem Schwerpunkt im Norden bleiben muss», sagte Verteidigungsminister Franz Josef Jung in Berlin.

Ein neues Mandat stehe nicht zur Diskussion, betonte auch der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das aktuelle Bundestagsmandat erlaubt den Einsatz von höchstens 3500 Soldaten im weniger gefährlichen Norden. Sie dürfen nur ausnahmsweise in anderen Regionen eingesetzt werden.

Frankreich hat derzeit etwa 1600 Soldaten in Afghanistan stationiert. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte den USA Ende vergangenen Jahres ein stärkeres Engagement im Kampf gegen die Taliban zugesagt.

3200 Soldaten zusätzlich

Insgesamt fordert Gates laut einem hohen NATO-Diplomat 3200 zusätzliche NATO-Soldaten. Sarkozy soll noch heute mit NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer zusammenkommen, um die Lage in Afghanistan und Kosovo zu besprechen.

In den USA sorgte derweil die Afghanistan-Politik der US-Regierung für scharfe Kritik. Bei einer Befragung des für Afghanistan zuständigen Vize-Aussenministers Richard Boucher kritisierten Mitglieder des Senatsausschusses für Aussenpolitik, das Land sei wegen des Kriegs im Irak vernachlässigt worden.

(smw/sda)

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