USA und Europäer einigen sich auf Resolution zu Iran

publiziert: Dienstag, 9. Mrz 2004 / 21:25 Uhr

Wien/Teheran - Die USA und mehrere europäische Staaten haben sich auf eine gemeinsame Resolution zum iranischen Atomprogramm geeinigt.

Nach Kamal Charrasi werde es sein Land nicht akzeptieren, wenn ihm Verstösse nachgesagt würden.
Nach Kamal Charrasi werde es sein Land nicht akzeptieren, wenn ihm Verstösse nachgesagt würden.
Die Vereinigten Staaten sowie Deutschland, Frankreich und Grossbritannien seien übereingekommen, Iran im Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu kritisieren, weil er es versäumt habe, Teile seines Nuklearprogramms öffentlich zu machen, teilten Diplomaten in Wien mit.

Beratungen über mögliche Sanktionen gegen Teheran seien dagegen auf frühestens Juni vertagt worden. Der Resolutionsentwurf solle nun dem Gouverneursrat der IAEA vorgelegt werden.

In dem Kompromisstext heisst es laut den Angaben der Diplomaten, die Unterzeichner stellten mit grösster Besorgnis fest, dass Iran bei der Offenlegung seines Nuklearprogramms im vergangenen Oktober nicht das korrekte, vollständige und endgültige Bild seiner vergangenen und laufenden atomaren Aktivitäten dargestellt habe.

Zudem werden Versäumnisse von Seiten Teherans aufgezählt, darunter die fehlende Erklärung zu einer weiter fortgeschrittenen Gaszentrifuge als zuvor angegeben. Mit dem Modell könne hoch angereichertes, atomwaffenfähiges Uran gewonnen werden.

Die USA hatten nach Diplomatenangaben zunächst eine Formulierung angestrebt, die sofortige Sanktionen möglich gemacht hätten. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien lehnten demnach eine sofortige Verurteilung Irans ab.

Der iranische Aussenminister Kamal Charrasi sagte in Teheran, sein Land werde es nicht akzeptieren, wenn ihm Verstösse gegen bestehende Erklärungsverpflichtungen gegenüber der IAEA nachgesagt würden.

Iran aber strebe nicht nach Atomwaffen, betonte der Minister. Die USA werfen dem Land das Gegenteil vor. Nach Ansicht der IAEA haben sowohl Iran als auch Libyen jahrelang den Atomwaffensperrvertrag verletzt.

(bert/sda)

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