USA und Indien vereinbaren Atomkooperation

publiziert: Donnerstag, 2. Mrz 2006 / 19:45 Uhr

Neu Delhi - Nach über 30-jährigem Boykott wollen die USA als erstes Land der Welt wieder Atomtechnologie und Nuklearmaterial zur zivilen Nutzung an Indien liefern.

Indiens Präsident A.P.J. Abdul Kalam, US-Präsident George W. Bush und der indische Premierminister Manmohan Singh.
Indiens Präsident A.P.J. Abdul Kalam, US-Präsident George W. Bush und der indische Premierminister Manmohan Singh.
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Bei einem Besuch von US-Präsident George W. Bush in Neu Delhi vereinbarten beide Länder ihre Zusammenarbeit.

«Wir haben heute eine historische Vereinbarung über Atomkraft geschlossen», sagte Bush am Donnerstag bei seinem ersten Indien- Besuch. Und der indische Premierminister Manmohan Singh sagte nach dem Treffen mit dem US-Präsidenten: «Wir haben heute Geschichte geschrieben.»

Beide Seiten hätten sich auf die bis zuletzt umstrittene Aufteilung in militärische und zivile Atomanlagen geeinigt. Zivile Anlagen würden unter Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gestellt, sagte Singh weiter.

Zustimmung und Kritik

Während IAEA-Chef Mohammed El Baradei, die Vereinbarung begrüsste, sprachen Kritiker von einem Unterlaufen des Nichtweiterverbreitungsvertrags.

Die USA und viele weitere Länder liefern seit indischen Atomwaffentests im Jahr 1974, alle anderen Staaten seit späteren Tests im Jahr 1998, kein Nuklearmaterial mehr an Neu Delhi. Indien hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet.

Nach der Zustimmung des US-Kongresses zur Änderung amerikanischer Gesetze, die eine Lieferung an Indien derzeit untersagen, werde Neu Delhi über besondere IAEA-Vorschriften für Indien verhandeln, sagte Singh.

Gleiches Abkommen für Pakistan?

Indiens Erzrivale Pakistan kündigte umgehend an, sich bei dem Besuch Bushs am Samstag in Islamabad ebenfalls um ein entsprechendes Atomabkommen zu bemühen.

Bush sagte, mit der Nutzung ziviler Atomenergie durch Indien werde Druck von den Ölmärkten genommen, was auch amerikanischen Verbrauchern zugute komme. Das Abkommen mit Indien sei Teil der US-Bemühungen, die weltweite Abhängigkeit vom Öl zu beenden.

(bert/sda)

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