USA und Russland liefern sich einen Krieg der Worte

publiziert: Donnerstag, 14. Aug 2008 / 19:17 Uhr

Tiflis - Die USA und Russland haben sich vor der Reise von Aussenministerin Condoleezza Rice nach Georgien einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Rice warnte Moskau vor Grossmachtambitionen und drohte, Russland international zu isolieren.

Rice warnte Moskau vor Grossmachtambitionen.
Rice warnte Moskau vor Grossmachtambitionen.
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«Das ist nicht wie 1968 bei der Invasion der Tschechoslowakei, als Russland seine Nachbarn bedrohen, eine Hauptstadt besetzen, eine Regierung stürzen konnte und damit davonkam», sagte Rice.

Zuvor hatten die USA bereits ein gemeinsames Manöver mit russischen Verbänden abgesagt. Zudem blockierte Washington die von Russland vorgeschlagene Sondersitzung des NATO-Russlands-Rats.

Sarkozy erhielt in seinem Sommersitz Besuch von Rice, die am Freitag in Tiflis erwartet wird. Sarkozy sagte nach dem Treffen, Rice werde mit verschiedenen Dokumenten nach Georgien reisen, die den Abzug der russischen Armee «in Gang bringen» sollten. Rice sagte, es sei an der Zeit, «die Krise zu beenden».

Geringe Stellungsverschiebungen

Im Konfliktgebiet waren nur geringe Stellungsverschiebungen zu beobachten. Allerdings rückten russische Soldaten nach georgischen Angaben erneut in die Hafenstadt Poti ein. Die russische Armee erklärte, es handle sich nur um Aufklärer; der Einstatz sei durch die Waffenstillstands-Vereinbarung gedeckt.

Den Einsatz russischer Militärs im georgischen Kernland sieht die georgische Führung als Bruch des Waffenstillstands. Russland will damit nach eigenen Angaben künftige Gewalt verhindern.

Menschen brauchen Hilfe

In Georgien benötigen mittlerweile rund 150'000 Menschen rasche Hilfe. Jeweils 45'000 Menschen lebten unter schwierigen Bedingungen in den abtrünnigen Gebieten Südossetien und in Abchasien.

Allein in und um Tiflis befänden sich 71 Lager von Vertriebenen, sagte ein EU-Kommissionssprecher unter Berufung auf die UNO-Flüchtlingsbehörde UNHCR. «Vor allem gibt es einen grossen Bedarf an medizinischer Notversorgung», sagte er. Südossetien sei bisher nicht erreichbar.

Eine Reihe von EU-Staaten hat bereits mit humanitärer Hilfe für die Menschen in Georgien begonnen. Rund 270'000 Franken gab die Schweiz bereits frei. Die Schweizer Hilfswerke HEKS und Caritas kündigten am Donnerstag für 100'000 Franken respektive 50'000 Franken Soforthilfen an.

(smw/sda)

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