USA und UNO drängen Karsai zu Wahlüberprüfung

publiziert: Dienstag, 8. Sep 2009 / 07:23 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Sep 2009 / 07:41 Uhr

Cincinnati/Kabul - Angesichts massiver Fälschungsvorwürfe im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl in Afghanistan haben die USA und die Vereinten Nationen Präsident Hamid Karsai zu einer gründlichen Überprüfung des Urnengangs gedrängt. Dies berichten mehrere Medien.

Hamid Karsai gab sogar zu, dass es möglicherweise Wahlbetrug gegeben habe.
Hamid Karsai gab sogar zu, dass es möglicherweise Wahlbetrug gegeben habe.
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Wie der US-Sender CNN berichtete, trafen der US-Botschafter in Kabul, Karl Eikenberry, und UN-Vertreter mit Karsai zusammen. Dabei hätten sie ihn aufgefordert, der unabhängigen Wahlkommission eine eingehende Überprüfung der Vorwürfe zu gestatten. Erst danach könne geklärt werden, ob ein zweiter Wahlgang nötig ist.

Ein namentlich nicht genannter Vertreter des Aussenministeriums in Washington sprach von einem «Schuss vor den Bug der afghanischen Regierung». Damit solle sichergestellt werden, dass die Wahlkommission ihrer Aufgabe ungehindert nachgehen könne.

Anfangs Woche hatte die «New York Times» unter Berufung auf Diplomaten von massiven Betrugsvorwürfen gegen Karsai-Anhänger berichtet. So sollen bei der Abstimmung am 20. August bis zu 800 «Phantom- Wahllokale» eingerichtet worden sein, aus denen tausende Stimmen für Karsai registriert wurden.

Karsai findet Wahlbetrug nicht wichtig

Karsai selber räumte gegenüber der französischen Tageszeitung «Le Matin» zwar ein, dass es möglicherweise Wahlbetrug beim gegeben habe. Er signalisierte jedoch, dass er dies nicht für wichtig halte. «Was Wahlen angeht, hat es 2004 Betrug gegeben, es gibt ihn heute und es wird ihn auch morgen geben. In einer im Entstehen begriffenen Demokratie ist dies leider unvermeidlich», sagte Karsai.

Nach Auszählung von drei Viertel der Wahllokale führt Karsai nach Angaben der Wahlkommission mit 48,6 Prozent der Stimmen. Sein wichtigster Herausforderer Abdullah Abdullah folgt mit 31,7 Prozent. Für einen Erfolg bereits im ersten Wahlgang ist die absolute Mehrheit der Stimmen nötig.

(fkl/sda)

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