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USA verharmlosen Dopingfälle

publiziert: Freitag, 25. Apr 2003 / 19:10 Uhr

Im Verwirrspiel um die Dopingkontrollen der Leichtathletik-Ikone Carl Lewis ist die nächste Runde eingeläutet worden. Die Werte des neunfachen Olympiasiegers sollen im Vorfeld der Spiele von Seoul unter den Grenzwerten gelegen haben.

US-Dopingskandal wirft viele Fragen auf.
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Nach Dokumenten, die der renommierten Tageszeitung "Los Angeles Times" vorliegen, lagen die Werte einer Mixtur von drei Stimulanzien Ephedrin, Pseudeephedrin und Phenolpropanolamin bei zwei, vier und sechs Millionsteln Gramm. Der Grenzwert lag bei zehn Millionstelgramm. Lewis war demzufolge auch nach heutigen Kriterien auffällig, aber nicht positiv. Sein Befund hätte weitere Kontrollen nach sich ziehen sollen. Ebenfalls entlastendes Material liegt der Zeitung im Fall von Joe DeLoach vor, der in Seoul Gold über 200 m gewonnen hatte.

Auch die "New York Times" hatte berichtet, die Werte des erfolgreichsten Leichtathleten überhaupt hätten unter dem maximal erlaubten Level der heutigen Tests gelegen. Dies habe damals eine Begnadigung gestattet, wenn die Einnahme der Mittel "unabsichtlich und die Dosen so gering waren". Dies sei ein Schlupfloch, aber Schlupflöcher seien legal

Der inzwischen 41 Jahre alte frühere Superstar Carl Lewis hatte zwar positive Tests im Vorfeld von Seoul eingeräumt, sie aber als unabsichtlich und unerheblich heruntergespielt. "Bei mir wurde genauso verfahren wie bei 100 anderen Sportlern auch, die positiv getestet wurden", hatte Lewis erklärt. Insgesamt sollen zwischen 1988 und 2000 mehr als 100 US-Athleten positiv getestet worden sein, die anschliessend insgesamt 19 Medaillen bei Olympischen Spielen gewannen.

Die Kritik am Verhalten der US-Sportorganisationen wurde durch die neue Nachricht sogar noch härter. "Das Schlimme ist, dass uns noch immer keine Dokumente vorliegen", erklärte IAAF-Mediendirektor Nick Davies. IAAF-Vizepräsident Helmut Digel sagte am Freitag dem deutschen Sportinformationsidenst (sid): "Wir haben über einen längeren Zeitraum das grundlegende Problem beachten können, dass der amerikanische Verband nur selten mit der IAAF zusammengearbeitet hat. Wann endlich wird von der grössten Sportnation begriffen, dass man gegenüber anderen Ländern solidarisch sein muss?"

In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte der Vorsitzende der Medizinischen Kommission des IOC und Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF), Arne Ljungqvist: "Carl Lewis hätte so oder so 1988 in Seoul nicht starten dürfen."

Ljungqvist widersprach der Behauptung des Sprinters, dass in den USA zu seiner Zeit bei einem Vergehen geprüft wurde, um welche Substanz es sich handelte, und dann sei eine Warnung ausgesprochen worden. Diese Praxis sei schon damals gegen die gültigen Regeln gewesen, erklärte der Schwede. Für die Einnahme von Ephedrin hätte in jedem Fall eine Disqualifikation für den fraglichen Wettkampf und eine dreimonatige Sperre ausgesprochen werden müssen. "Das USOC hat der IAAF, also dem für die Zulassung zu Olympischen Spielen zuständigen Fachverband, eine Überprüfung der Serien-Freisprüche ja gar nicht ermöglicht, weil es alle Namen verheimlicht hat", klagte Ljungqvist.

In einem IAAF-Statement führte Ljungqvist dazu weiter aus: "Der Mangel an Transparenz des US-Dopingkontrollprogramms seit 1988 und später war das eigentliche Problem. Aber wir sind voller Hoffnung, dass dies nach der Gründung der Amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA) in Zukunft nicht mehr geschehen wird. Bis jetzt hat die IAAF überhaupt keinen Grund zur Beschwerde, in welcher Art und Weise die USADA mit Doping in den USA umgeht."

(sid/dpa)

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(bert/Si)

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