Umstrittene Unterstützung
USA versorgt Kurden in Kobane mit Waffen
publiziert: Montag, 20. Okt 2014 / 06:21 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Okt 2014 / 13:16 Uhr

Washington - US-Flugzeuge haben erstmals Waffen für die kurdischen Kämpfer gegen die IS-Terrormiliz in Nordsyrien abgeworfen. C-130-Transportmaschinen versorgten die Kurden nahe der belagerten Stadt Kobane mit mehreren Ladungen von Waffen, Munition und medizinischen Gütern.

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Wie das US-Zentralkommando in Tampa (Florida) weiter mitteilte, wurden die Lieferungen von kurdischen Stellen im Irak zur Verfügung gestellt. Die Aktion solle dazu beitragen, die Verteidigung der Stadt gegen den Ansturm des IS aufrechtzuerhalten.

Zugleich setzen die USA der Mitteilung zufolge ihre Luftangriffe gegen die Dschihadisten fort. Demnach gab es bisher allein mehr als 135 solcher Schläge gegen die extremistischen Angreifer bei Kobane.

Es gebe Hinweise darauf, dass die Luftangriffe zusammen mit dem Widerstand am Boden den Vormarsch des IS auf die Stadt verlangsamt hätten. Hunderte Kämpfer der Gruppe seien getötet und zahlreiche Ausrüstungsteile und Kampfstellungen zerstört oder beschädigt worden.

Erdogan gegen Waffenhilfe an Kurden

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinerseits sprach sich gegen Waffenhilfen für die Kurden in Kobane aus. Deren syrisch-kurdische Partei PYD sei ebenso eine «Terrororganisation» wie die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK, sagte Erdogan nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Miliz der PYD, die kurdischen Volksschutzeinheiten YPG, verteidigen seit knapp fünf Wochen Kobane gegen radikal-sunnitische IS-Kämpfer. Am Sonntag gelang es ihnen nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, sich in vom IS besetzte östliche Stadtteile vorzukämpfen.

US-Präsident Barack Obama besprach in der Nacht zum Sonntag mit Erdogan am Telefon die Lage in Syrien und besonders in Kobane. Es sei darum gegangen, wie der Vormarsch des IS gestoppt werden könne, teilte das Weisse Haus mit.

Beide Präsidenten hätten zugesichert, im Kampf gegen die IS-Miliz eng zusammenzuarbeiten. Dessen ungeachtet erklärte Erdogan auf dem Rückflug von Afghanistan, niemand könne von der Türkei erwarten, Waffenlieferungen an die PYD zuzustimmen.

Diskussion noch nicht vom Tisch

Nach Angaben des PYD-Sprechers Newaf Khalil ist die Diskussion um Waffenlieferungen jedoch noch nicht vom Tisch. «Wir haben uns von Anbeginn als Teil der internationalen Allianz zur Bekämpfung des IS bezeichnet», sagte Khalil der dpa am Sonntag.

Die PYD stehe darüber im Austausch mit den USA und europäischen Ländern. «Wir haben die Notwendigkeit diskutiert, YPG-Einheiten im Widerstand gegen Isis zu unterstützen», sagte Khalil unter Verwendung des alten Akronyms der Terrormiliz, «vor allem da Isis sehr schweres Kriegsgerät besitzt».

(bert/sda)

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