Uneinigkeit beim Thema Iran

USA will Diplomatie, Israel Krieg

publiziert: Dienstag, 6. Mrz 2012 / 08:27 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 6. Mrz 2012 / 17:43 Uhr
«Die Verbindung zwischen unseren Ländern ist unzerbrechlich»
«Die Verbindung zwischen unseren Ländern ist unzerbrechlich»

Washington - Beim Thema Iran bleiben Washington und Jerusalem gespalten: Während US-Präsident Barack Obama weiter auf diplomatische Mittel setzen will, schliesst der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eigenmächtige Angriffe auf die Atomanlagen Teherans ausdrücklich nicht aus.

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In einer Rede vor tausenden Anhängern der israelfreundlichen Lobbygruppe American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) sagte Netanjahu am Montag in Washington, Israel habe «geduldig gewartet», dass Diplomatie und Sanktionen Wirkung zeigten.

«Keiner von uns kann es sich leisten, länger zu warten. Als Ministerpräsident von Israel werde ich mein Volk niemals im Schatten der Vernichtung leben lassen», sagte Netanjahu. Sein Land habe ein Recht auf Selbstverteidigung.

Obama warb hingegen dafür, Sanktionen gegen Teheran noch eine Chance zu geben. «Wir glauben, dass es immer noch ein Fenster gibt, das eine diplomatische Lösung dieses Themas erlaubt», sagte Obama. Der US-Präsident betonte jedoch gleichzeitig, die militärische Option bleibe auf dem Tisch.

Westliche Staaten akzeptieren Irans Gesprächsangebot

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kriegsrhetorik nahm der Westen derweil ein Dialog-Angebot des Irans an. Die sogenannten Sechsergespräche könnten reaktiviert werden, schrieb die EU-Aussenbeauftragte, Catherine Ashton, an den iranischen Chefunterhändler Said Dschalili.

Sie habe im Namen Chinas, Frankreichs, Deutschlands, Russlands, Grossbritanniens und der USA das Angebot des Irans vom 14. Februar angenommen, erklärte sie am Dienstag in Brüssel. Ashton rief dazu auf, rasch einen Termin und einen Ort für neue Verhandlungen zu bestimmen.

«Wir hoffen, dass der Iran nun in einen anhaltenden und konstruktiven Dialogprozess eintreten wird, der echten Fortschritt zur Lösung der internationalen Sorgen über das Atomprogramm bringt», erklärte sie.

Teheran hatte im Februar neue Gespräche angeboten, zugleich aber erneut sein Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomenergie betont. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich an Atomwaffen zu arbeiten, was Teheran kategorisch zurückweist.

Die Gespräche zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten sowie Deutschland liegen wegen des Streits seit rund einem Jahr auf Eis. Seither verschärfte der Westen ihre Sanktionen gegen Teheran drastisch.

(asu/sda)

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