Uday und Qusai sind Märtyrer: Saddam mit neuem Aufruf ans irakische Volk

publiziert: Dienstag, 29. Jul 2003 / 20:05 Uhr

Der arabische Fernsehsender Al Arabiya hat am Dienstag Nachmittag (MEZ) eine aufgezeichnete Rede Saddam Husseins gesendet, in der er die Tötung seiner Söhne Uday und Qusai als Tod von Märtyrern bezeichnet. Er sagte wörtlich: "Ich bin Gott dankbar, dass sie so sterben konnten."

Auf dem Band sagte er weiter, nicht nur er habe Söhne verloren, sondern die ganze irakische Nation.

Für ihn und für seine Familie sei es eine Ehre, dass Uday und Qusai in diesem Dschihad "heiligen Krieg" das Leben liessen. Ihnen sei das Paradies nun gewiss.

Experten haben noch nicht bestätigt, dass die Stimme auf dem neuen Band die von Saddam Hussein ist.

Al Arabiya strahlte das Band nur wenige Stunden aus, nachdem ein Privathaus Saddams in Tikrit gestürmt worden war.

Bei der Razzia am frühen Dienstagnachmittag wurde nach Angaben von US-Militärs ein langjähriger Leibwächter von Saddam verhaftet.

Der stellvertretende US-Aussenminister Richard Armitage sagte unterdessen dem US-Fernsehsender CNN, die Truppen hätten Saddam bei Razzien am Montag nur knapp verpasst.

Neben dem Leibwächter soll auch ein ranghohes Mitglied der Fedajeen Saddam gefasst worden sein, die irakische paramilitärische Organisation.

Die Fedajeen Saddam wird hinter vielen Anschlägen auf die US-Truppen in Irak vermutet.

Saddams Söhne

Uday und Qusai waren am vergangenen Dienstag von US-Truppen in einem Privathaus gestellt und getötet worden.

Daraufhin hatte die US-Armeeführung Bilder der zwei Leichen veröffentlicht, um das irakische Volk davon zu überzeugen, dass die zwei gefürchteten Männer tatsächlich tot seien.

Der Tod der zwei Saddam-Söhne wird von Experten so gedeutet, dass sich die Schlinge um Saddam immer weiter zuzieht. Angriffe auf US-Truppen konnte allerdings nicht erreicht werden.

Anschläge gehen weiter

Unterdessen setzten bewaffnete Iraker ihre Angriffe auf die US-Besatzungsmacht fort. In der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba geriet eine US-Patrouille in der Nacht unter Beschuss. Nach Angaben von Augenzeugen wurden mehrere Soldaten verletzt.

Nach US-Angaben wollen sich auch ohne Mandat der Vereinten Nationen mindestens 30 Staaten an der internationalen Stabilisierungstruppe in Irak beteiligen. Die Beteiligung könne militärischer, logistischer oder technischer Art sein, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Richard Boucher.

Ihre Hilfe zugesichert hätten unter anderem Norwegen, die Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Tschechien, Polen, die drei Baltenrepubliken Estland, Lettland und Litauen sowie Bulgarien, Rumänien, Japan, Südkorea und El Salvador.

Neunköpfiges Präsidium gewählt

Der von den USA eingesetzte 25-köpfige Regierungsrat in Irak hat sich nicht auf einen Präsidenten einigen können. Er beschloss deshalb eine im Monatsrhythmus wechselnde 9-köpfige Besetzung des Spitzenamts.

(bsk/sda)

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