Überfall in Paris: Opfer nach Zweifel festgenommen

publiziert: Dienstag, 13. Jul 2004 / 19:04 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Jul 2004 / 19:26 Uhr

Paris - Der rassistische Überfall auf eine 23-jährige Frau in einem Pariser Vorortzug ist vermutlich eine Erfindung. Wegen ihrer widersprüchlichen Aussagen sei sie vorläufig festgenommen worden, hiess es nach Polizeiangaben.

Der Vorfall hatte zu heftigen Verurteilungen geführt.
Der Vorfall hatte zu heftigen Verurteilungen geführt.
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Die Ermittler entdeckten Widersprüche und fanden auch am fünften Tag keinen der von ihr angegeben rund 20 Zeugen, der bestätigen konnte, dass eine Gruppe Jugendlicher der Frau in einem Pariser Vorortzug das T-Shirt zerrissen und ihren Bauch mit Hakenkreuzen beschmiert habe.

Zudem hätten sie sie als Jüdin beschimpft und den Kinderwagen mit ihrem 13 Monate alten Baby umgeworfen. Rund 20 Personen in dem Zug hätten nicht eingegriffen. Der Vorfall hatte zu heftigen Verurteilungen durch Politiker, Bürgerrechtsgruppen und jüdische Vereinigungen geführt.

Justizminister Dominique Perben kündigte eine rasche und systematische Überprüfung aller Aussagen an. Sämtliche Einzelheiten würden unter die Lupe genommen und noch im Laufe des Tages auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft, sagte Perben vor Journalisten in Strassburg.

Die Auswertung der Bilder einer Videokamera vom Bahnhof Sarcelles, wo die Täter den Zug verlassen haben sollen, konnte die Aussage der jungen Frau nach Angaben der Ermittler nicht stützen. Auch Bahnmitarbeiter, die die Frau nach dem geschilderten Vorfall am vergangenen Freitag angesprochen haben wolle, könnten sich nicht an einen solchen Vorgang erinnern.

Ein 28-jähriger Mann sagte, er habe die Frau auf dem Bahnhof gesehen, auf dem sie vor dem angezeigten Vorfall in den Vorortzug eingestiegen sei. Sie habe dort bereits zerrissene Kleidung getragen und geweint, aber Hilfe abgelehnt, als er sie angesprochen habe.

Ermittler betonten, die Untersuchungen würden fortgesetzt. Polizeibeamte fuhren in den Nahverkehrszügen mit, um mögliche Zeugen ausfindig zu machen.

(bert/sda)

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