Das teilte Werners langjährige Freundin Edeltraut Langhals-Declair mit. Nach den Worten von Langhals-Declair erlag Werner den Spätfolgen einer Lungenentzündung, von der sie sich nicht mehr erholt habe. Die Schauspielerin hatte seit 1999 in einer Lübecker Seniorenresidenz gelebt.

Der berühmte UFA-Star spielte in rund 30 Filmen. Ihre grössten Triumphe feierte sie in Filmen des Dritten Reichs. Mit ihren Rollen in Filmen wie Helmut Käutners "Grosse Freiheit Nr. 7" und "Münchhausen" zählte sie zu den grossen Stars in Potsdam-Babelsberg.

In Indonesien geboren

Die Schauspielerin wurde am 11. Juli 1921 in Batavia, der heutigen indonesischen Hauptstadt Jakarta, als Tochter eines holländischen Kaufmanns geboren. Erst mit zehn Jahren kam sie nach Deutschland.

Den Künstlernamen Ilse Werner, den Mädchennamen ihrer Mutter, gab ihr der Theaterregisseur Max Reinhardt, in dessen Seminar in Wien sie von 1936 an ihre schauspielerische Ausbildung erhielt.

"Wir machen Musik"

Auch ihre Schallplatten machten Ilse Werner bekannt. Mit Titeln wie "Sing ein Lied, wenn du mal traurig bist", "Du und ich im Mondenschein" und "Wir machen Musik" gehörte sie zu den beliebtesten Stars in der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Damit spielte sie auch eine Rolle in der nationalsozialistischen Propaganda. Dies trug ihr nach dem Krieg zeitweise ein Berufsverbot ein. Später war sie als Schlagersängerin und Pfeifvirtuosin wieder aktiv, doch die ganz grossen Erfolge blieben ihr versagt.

Immerhin schaffte sie 1960 ein Comeback mit dem Hit "Baciare". Und Ende der 80er-Jahre sorgte sie für Furore, als sie für das Stück "Ohne Dich" der Band "Die Ärzte" ein Solo pfiff.

(fest/sda)