Umweltkatastrophe bedroht chinesische Stadt Harbin

publiziert: Mittwoch, 23. Nov 2005 / 13:05 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 23. Nov 2005 / 13:26 Uhr

Peking - Aus Angst vor einer Benzolverseuchung ist in der chinesischen Millionenstadt Harbin die Trinkwasserversorgung abgestellt worden.

Die Innenstadt von Harbin ist ohne Wasser.
Die Innenstadt von Harbin ist ohne Wasser.
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Ursache sind die Explosionen in einer Chemiefabrik vor zehn Tagen in der Nachbarprovinz Jilin. Der durch Harbin fliessende Fluss Songhua sei danach verseucht worden, teilte die chinesische Umweltbehörde mit. Nach den Explosionen sei Benzol in den Fluss gelangt. Ein auf dem Fluss treibender, 80 Kilometer langer Benzol-Teppich sollte die Millionenstadt Harbin am Donnerstag erreichen.

Das in der Industrie gebräuchliche Benzol ist giftig, Krebs erregend und kann bei hoher Dosierung tödlich sein. Der Benzolwert im Wasser sei zunächst 108 Mal höher gewesen als erlaubt, verwies die Behörde auf Messungen in Jilin. Inzwischen sei der Wert gesunken. .

Die Umweltbehörde erklärte auf ihrer Internetseite, am Montag habe der Benzolwert im Fluss den erlaubten Höchstwert nur noch um das 29-fache überschritten.

Mindestens vier Tage ohne Wasser

Staatlichen Medienberichten zufolge müssen die 3,8 Millionen Bewohner des Stadtgebiets von Harbin mindestens vier Tage lang ohne fliessendes Wasser auskommen. Die Stadtverwaltung sprach von einer «Dringlichkeitsmassnahme». Es gehe um die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung.

Im Grossraum Harbin leben neun Millionen Menschen. Die Stadt liegt in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, der Unglücksort mit dem Chemie-Komplex 380 Kilometer flussaufwärts in Jilin.

Durch die Explosionsserie in der Jilin Petroleum and Chemical Company waren am 13. November mindestens fünf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Aus Angst vor Vergiftungen wurden mehr als zehntausend Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht.

Russischer Fluss Amur bedroht

Auch in der Stadt Songyuan, 180 Kilometer flussabwärts von Jilin, wurde laut den Behörden die Trinkwasserversorgung vorübergehend unterbrochen. Eine russische Sprecherin des World Wildlife Fond (WWF) sagte, das verseuchte Wasser könne in wenigen Tagen die russische Grenzstadt Chabarowsk erreichen und dann in den Fluss Amur münden.

(ht/sda)

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