Uneinigkeit bei der zweiten irakischen Parlamentssitzung

Der amtierende Parlamentspräsident Scheich Dhari el Fajad bat die Abgeordneten zum Auftakt, die Sitzung zu vertagen, damit die Sunniten sich untereinander auf die Besetzung des Parlamentspräsidenten-Postens einigen könnten.

Nach den Worten eines Abgeordneten versuchten Unterhändler, den scheidenden Präsidenten Ghasi el Jawar von der sunnitischen Minderheit zu überreden, das Amt zu übernehmen. Schiiten und Kurden, welche die Mehrheit im Parlament stellen, wollen das Amt des Parlamentspräsidenten mit einem Sunniten besetzen. Staatspräsident soll ein Kurde werden, Regierungschef ein Schiit.

Die Schiiten hatten sich auf Scheich Fawas el Dscharba als Kandidaten für den Posten geeinigt, die Kurden favorisierten den scheidenden Industrieminister Hadschem el Hassani. Hassani sagte allerdings, er stehe für das Amt des Parlamentspräsidenten nicht zur Verfügung.

In der Nähe des Gebäudes, in dem die Parlamentssitzung stattfand, schlugen derweil zwei Granaten ein. Ob dabei jemand verletzt wurde, ist noch unklar.

(rp/sda)