Tränengas und Blendgranaten im Einsatz

Unruhen vor Grand Prix in Bahrain

publiziert: Donnerstag, 19. Apr 2012 / 23:04 Uhr
Demonstranten in Bahrain geben nicht auf. (Archivbild)
Demonstranten in Bahrain geben nicht auf. (Archivbild)

Manama - Mit einem Grossaufgebot versucht die Polizei in Bahrain eine Ausbreitung der Unruhen vor dem Grand Prix der Formel 1 am Sonntag zu verhindern. Mit Tränengas und Blendgranaten gingen die Polizisten bei vereinzelten Zusammenstössen in der Hauptstadt Manama am Donnerstag gegen Demonstranten vor.

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Über einigen Stadtteilen kreisten Polizeihelikopter, viele Ladenbesitzer schlossen aus Furcht vor weiteren Ausschreitungen ihre Geschäfte. Auch in Touristengegenden wie dem Goldmarkt waren bereits am frühen Abend die Rollläden heruntergezogen.

Im vergangenen Jahr war das Rennen in Bahrain wegen der Proteste gegen die Regierung des Landes abgesagt worden. Viele Demonstranten haben in den vergangenen Tagen und Wochen auch gezielt gegen die Rückkehr der Formel 1 in ihr Land protestiert.

Seit Februar fast 50 Tote

Die Regierung will das international beachtete Autorennen unbedingt durchführen. So möchte sie demonstrieren, dass sie nach 14 Monaten anhaltender Proteste weiter die Oberhand hat.

Fast 50 Personen wurden seit Februar 2011 von Sicherheitskräften getötet. Die Regierung hatte den Aufstand zunächst mit Hilfe Saudi-Arabiens brutal niedergeschlagen. Doch die schiitische Mehrheit der Bevölkerung möchte das Machtmonopol des sunnitischen Herrscherhauses brechen, und so kommt es immer wieder zu Protesten.

«Krise der Menschenrechte» geht weiter

Am Dienstag hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International darauf aufmerksam gemacht, dass die «Krise der Menschenrechte in Bahrain» keinesfalls vorbei sei. Seit der brutalen Niederschlagung der Proteste habe sich im Land nicht viel geändert.

Unter anderem verurteilten die Herrscher Ärzte und Pflegepersonal zu Gefängnisstrafen, die verletzte Demonstranten behandelt hatten. Zudem wurden bekannte Menschenrechtler ins Gefängnis geworfen.

(bg/sda)

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Weiterhin unsicher: Der Grosse Preis von Bahrain.
Fair bleiben
Ich bleibe dabei:

Wenn Sie die Pilatus Werke so angreifen, müssen Sie auch Toyota, Nissan und Land Rover gleich angreifen, denn überall in Afrika werden Maschinengewehre auf diese Fahrzeuge montiert. Sehr viele andere Flugzeuge können ebenfalls für dies Zwecke verwendet werden. Pilatus Flugzeuge sind einfach sehr gut und geschätzt.

Was die UAE betrifft, so sind diese Verbündete des Westens und ein wichtiger Partner gegen den Iran.
Autorennen in Bahrein und die Macht der Rüstungslobby in der Schweiz
Trotzdem dem Bürgerkrieg in Syrien, trotzdem es überall kocht und brodelt im Nahen Osten soll das Formel 1 Autorennen in Bahrein stattfinden. Mit einem Grossaufgebot versucht die Polizei in Bahrain eine Ausbreitung der Unruhen vor dem Grand Prix der Formel 1 zu verhindern. In der Hauptstadt Manama herrscht der Ausnahmezustand.

Wie Autorennen gehen die Waffendeals mit dem Pulverfass des Nahen Osten weiter. Aktien der Rüstungsindustrie werden hin und her geschoben, jetzt gerade Aktien der Pilatus Flugzeugwerke in Stans. Die Familie Anda-Bührle hat bei Pilatus wieder das Sagen, zusammen mit einem Industrie-Investor, wie es heisst. So zu sagen nichts zu sagen hat bei Pilatus der Bund, der Verordnungen erlassen hat über den Export von Kriegsmaterial. Die Macht der Rüstungslobby in der Schweiz ist so gross, dass Rüstungsunternehmen auch Lieferungen bewilligt werden in das Pulverfass des Nahen Ostens, an Saudi-Arabien, an die Emirate und an Nato Staaten die in Afghanistan und dem Irak und in Libyen Krieg führten und führen. Laut der Verordnung über den Export von Kriegsmaterial wäre es jedoch klar und unmissverständlich verboten an Staaten Kriegsmaterial zu liefern, die „in einen bewaffneten Konflikt verwickelt sind“ oder an Staaten welche „die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen“. Die Firma Pilatus liefert jetzt gerade den Vereinigten Arabischen Emiraten 25 PC-21-Trainingsflugzeugen, die so konstruiert sind, dass sie bewaffnet werden können. Bei der Ausschreibung des Auftrages durch die Arabischen Emirate wurde explizit eine Bewaffnungsmöglichkeit verlangt.

Pilatus Flugzeugen kamen in der Vergangenheit immer wieder zum Einsatz, im Tschad, in Burma, in Mittelamerika, usw. Beim Giftgaseinsätzen in Halabja setzte die irakische Luftwaffe 1988 auch Pilatus-Flugzeuge aus Stans ein. (*) Nach Schätzungen sollen bei diesem Angriff bis zu 5‘000 Menschen einen qualvollen Tod erlitten haben. Die meisten von ihnen waren Kinder, Frauen und alte Männer. Zwischen 7‘000 und 10‘000 Menschen wurden bei dem Massaker so schwer verletzt, dass sie später starben oder dauerhafte Gesundheitsschäden wie Nervenlähmungen, Hautkrankheiten, Tumorbildungen, Lungenschäden sowie Fehlgeburten erlitten. Dieses Völkermordverbrechen ist unverjährbar, auch die Beihilfe zu diesem Massaker durch schweizerische Unternehmen. Die Firma Pilatus in Stans verkaufte damals sowohl dem Irak wie dem Iran Flugzeuge, auch während die Länder gegeneinander im Krieg standen. (*) Der Krieg zwischen dem Irak Saddams und dem Iran Khomeinys, von 1980 bis 1988, hat einer Million Menschen das Leben gekostet.

Wie die heutigen Lieferungen von Pilatus an die Arabischen Emirate zeigen, geht das Geschäft munter weiter, auch wenn dabei die Verordnung über das Kriegsmaterial bei diesen Deals krass verletzt wird.

(*) Siehe auch Tribune de Genève 14.9.92: Un pilote kurde de Saddam dénonce l'utilisation des Pilatus.
Nach der Aussenhandelsstatistik lieferte die Firma Pilatus in Stans dem Irak in den achtziger Jahren 53 PC-7 und 22 PC-9 Flugzeuge, neben den kleineren Bravo Maschinen der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein. (siehe auch das Buch „L'affaire Pilatus, les milieux engagés et la Suisse officielle face aux exportations d'armes (1978-1985), par Jean-Marie Pellaux, Université de Fribourg)
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