Unsterblich nach 200 Jahren: Obama würdigt Lincoln

Der Bürgerkriegspräsident habe trotz der Trennung in Nord und Süd, Schwarz und Weiss nie vergessen, dass das Land «im Herzen eine Nation und ein Volk» sei, sagte Obama bei einer Feierstunde im Kapitol in Washington.

Wenn heute in aller Schärfe über Politik gestritten werde, müssten sich die Amerikaner daran erinnern, «dass sie einer Fahne dienen, Vertreter eines Volkes sind und Teilhaber einer gemeinsamen Zukunft sind», betonte der Präsident.

1862, inmitten des amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865), hatte Lincoln die Befreiung der Sklaven in den Südstaaten proklamiert. 1865 erklärte der US-Kongress die Sklaverei für abgeschafft.

Gedenkfeier in Springfield

Obama wird zu einer weiteren Gedenkfeier in Springfield (US-Staat Illinois) erwartet, wo Lincoln lebte und 1858 in seiner berühmten «A House Divided Speech» vor dem Staatskapitol die Sklaverei verurteilte und die Einheit der Vereinigten Staaten von Amerika beschwor.

Am selben Ort hatte Obama im Februar 2007 seine Kandidatur für das Präsidentschaftsamt erklärt. Lincoln gilt als politisches Idol Obamas. Seinen Amtseid leistete er auf derselben Bibel wie der Bürgerkriegspräsident ab.

Anlässlich des 200. Geburtstag wurde ein handgeschriebenes Dokument mit Lincolns Siegesrede aus dem Jahr 1864 versteigert. Nach Angaben des Auktionshaus Christie's in New York veräusserte es den Text für 3,44 Millionen Dollar (knapp 4 Millionen Franken).

Lincoln hatte die Rede nach seiner unerwarteten Wiederwahl spontan niedergeschrieben und am 10. November 1864 vor etwa 1500 Anhängern im Weissen Haus verlesen.

(bert/sda)