Unter welchen Umständen gelingt das Energiesparen?
Im April hat der Bundesrat Elemente seiner Energiestrategie 2050 publiziert, sozusagen die Kurzanleitung für die Energiewende. Neben Hinweisen zum Ausstieg aus der Kernenergie und zu Bedingungen für den allfälligen Bau von Gaskraftwerken, enthält die Strategie vor allem Massnahmen zur Förderungen des Energiesparens und der erneuerbaren Energien.
Neuste IEA-Publikation
International Energy Agency: «Golden Rules for a Golden Age of Gas: World Energy Outlook 2012 special report on unconventional gas»
worldenergyoutlook.org
Vor einem Jahr den Ausstieg zu beschliessen war leicht. Schwierig ist, den Ausstieg nicht einfach durch Import - samt der damit verbundenen Abhängigkeit - zu erkaufen. Insbesondere, weil der Trend weltweit in Richtung mehr Gas geht: Grosse neue Vorkommen werden entdeckt, Pipelines und riesige Gasverflüssigungsanlagen werden gebaut. Sowohl der Import von Strom als auch der Import von Gas und der Bau von Gaskraftwerken wären damit möglich, entsprechen aber nicht den bisherigen Zielen der schweizerischen Energiepolitik. Wenn man keinen zusätzlichen Import will, ist guter Rat teuer.
Noch hat Europas Tun, unsere Institutionen, Gesetze, politischen Abläufe und unsere Technik, gewissen Vorbildcharakter. Hohe Prioritäten haben die Entwicklung von Techniken und von Institutionen zum Aushandeln von Interessenskonflikten, zur Überwindung des St.Florian-Prinzips1 sowie bei der Nutzung von erneuerbaren Energien. Ebenso wichtig ist die Erprobung effektiver politischer Massnahmenbündel, welche zu Energieeinsparungen führen.
Politische Priorität - aber mit bescheidenem Erfolg
Die «rationelle Nutzung» von Energie war in den letzten 40 Jahren wiederholt auf dem erstem Platz der politischen Prioritäten, mindestens wenn es um Absichtserklärungen ging. Trotzdem blieb der Erfolg der getroffenen politischen Massnahmen bescheiden, wenn das Ziel ein Minderverbrauch von Energie war. Das ist nicht überraschend, denn die Umsetzung der vorgeschlagenen Massnahmen war bisher immer nur partiell:
- Wirksame - und damit für einige Gruppen schmerzhafte - Energiesteuern oder entsprechende Abgaben fanden in kaum einer Demokratie politische Akzeptanz. Anders lief dies bei Treibstoffsteuern. Diese sind zum Teil recht hoch. Sie wurden in den meisten Ländern jedoch über die Jahre wenig verändert und hatten darum keine sichtbaren Einflüsse. Im Vergleich zwischen USA, Japan und Europa sind die Effekte jedoch gewaltig, bis hin zu deutlichen Auswirkungen auf die Verkehrs- und Siedlungsgestaltung.
- Verbrauchsvorschriften konnten nur erlassen werden, wenn der technische Fortschritt die Einhaltung der Vorschrift leicht machte.
- Kennzeichnungsvorschriften bezüglich des Energieverbrauchs von Apparaten und Geräten - sowie real-time Verbrauchsanzeigen - beschleunigten zwar die Markteinführung effizienterer Produkte. Ebenso haben Ausbildung und Erfahrungsaustausch zwischen Energiefachleuten zur Verbreitung von neuem Energiewissen beigetragen und die Umsetzung des technischen Fortschritts beschleunigt. Contracting konnte helfen, die Verantwortung für den Energieverbrauch auf Akteure zu übertragen, die profundes Energiewissen haben. Aber nur hier und dort führte all dies insgesamt zu Einsparungen.
- Mit (und ohne) gezielte Technikförderung erhöhte sich die Energieeffizienz in allen Bereichen stetig und trotzdem nahm der Energieverbrauch zu. Eine Trendumkehr wäre nur möglich gewesen, wenn durch die technische Entwicklung die Energieeffizienz schneller erhöht worden wäre als die Arbeitsproduktivität und die Kapitalproduktivität2. Darauf wurden in Forschung &Entwicklung aber nicht geachtet. Im Gegenteil; die Verbesserung von Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivität wurde von Forschern, Entwicklern und Auftraggebern begrüsst und angestrebt. Man sprach von «co-benefits»: Die Forschungsresultate führten zu Techniken, die nicht nur energiesparend waren, sondern auch Arbeits- und Investitionskosten sparten. Energiekosten wären meist zu gering gewesen, als dass neue Techniken eingeführt worden wären, wenn sie nur Energie gespart hätten.
Massnahmen müssen kombiniert und aufeinander abgestimmt werden
Sowohl unser Wirtschaftssystem als auch unser politisches System sind auf Wachstum getrimmt. Technikentwicklung kann zur Einsparung von Energie führen, wenn die Inputpreise für Energie, Arbeit und Kapital langfristig in einem neuen Verhältnis zueinander stehen. Man kann das nicht dem Markt überlassen. Die genannten Massnahmen 1 bis 4 müssen miteinander kombiniert werden: Technikentwicklung (in einer Situation in der Energiesparmassnahmen viel willkommener sind als Einsparungen von Arbeits- und Investitionskosten), Massnahmen zur Beschleunigung von deren Markteinführung, Erlass von Energieverbrauchsverordnungen (teilweise basierend auf den neuen technischen Möglichkeiten) und die Erhebung massiver Energiesteuern (bei gleichzeitiger Senkung der Lohnsteuern). Zudem müssen die Massnahmen 1 bis 4 in ihrer Dosierung auf einander abgestimmt sein.
Massnahmenliste in der Energiestrategie ist keine Auswahlliste
Ist all dies möglich in einer Demokratie? Verbietet die Wahrung des Besitzstandes ein solches Vorhaben? Die Energiestrategie 2050 enthält all die erwähnten Energiesparmassnahmen. Die Verwaltung hat die Aufgabe, eine solche Liste, in ruhigem, sachlichem Ton, zur Diskussion zu stellen. Doch wahrscheinlich wird die Liste als Auswahl missverstanden werden. Gesucht ist die wohl dosierte Kombination, die sowohl wirksam als auch politisch umsetzbar ist.
Ähnlich wie bei der Rettung des Euros ist es eine Frage der Dringlichkeit. Wenn genügend viele Bürger realisieren würden, dass es ums Überleben geht, dann würde die Bereitschaft gross sein, den Besitzstand zu hinterfragen und schmerzhafte Massnahmen zu akzeptieren. Wir haben geld- und energiemässig massiv über unsere Verhältnisse gelebt. Energiesparen ist kein Spaziergang.
1 Das St.Florian-Prinzip (auf Englisch «nimby» - not in my backyard) bezeichnet Verhaltensweisen, mögliche Bedrohungen oder Gefahrenlagen nicht zu lösen, sondern auf andere zu verschieben.
2 Im Bereich der privaten Nachfrage kann man bei der Arbeitsproduktivität an Zeiteinsparungen denken und bei der Kapitalproduktivität an Anschaffungskosten.
- melabela aus littau 1
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