Unterernährung kostet Wachstum

publiziert: Donnerstag, 2. Mrz 2006 / 23:12 Uhr

Washington - Unterernährung in frühester Kindheit ist gemäss der Weltbank im Teufelskreis der Armut ein viel verheerenderes Element als bislang angenommen.

Selbst Ernährungsprogramme könnten die Folgen früher Mangelernährung nicht mehr auffangen.
Selbst Ernährungsprogramme könnten die Folgen früher Mangelernährung nicht mehr auffangen.
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Selbst Ernährungsprogramme könnten die Folgen früher Mangelernährung nicht mehr auffangen. Ausserdem verlieren Entwicklungsländer dadurch im Jahr drei Prozent Wirtschaftswachstum, heisst es in der Studie, die am Donnerstag in Washington veröffentlicht wurde.

«Am schädlichsten ist Unterernährung während der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren, und die Folgen für Gesundheit, Hirnentwicklung, Intelligenz, Lernfähigkeit und Produktivität sind nicht mehr gutzumachen», heisst es in der Weltbankstudie.

«Ernährungsprogramme für ältere Kinder haben wenig oder gar keinen Nutzen.» Ausgewogene und ausreichende Ernährung für Mütter und Babys müsse deshalb zum zentralen Element jeder Entwicklungsstrategie werden, forderte die Weltbank.

Teufelskreis

Frühe Unterernährung setze einen Teufelskreis in Gang, aus dem die Länder nicht ausbrechen könnten: Unterernährte Kinder verliessen die Schule früher, lernten weniger, verdienten dadurch später weniger und könnten ihre Kinder dann wieder nicht ausreichend ernähren.

«Viele Entwicklungsländer haben ein Wirtschaftswachstum von zwei bis drei Prozent. Bessere Ernährung könnte das verdoppeln», sagte Jean- Louis Sarbib, Weltbank-Vizepräsident für Entwicklung.

Südasien am stärksten betroffen

Nach Weltbank-Angaben sind viel mehr Kinder in Südasien unterernährt als in Afrika: In Indien, Bangladesh, Afghanistan und Pakistan schätzungsweise 38 bis 51 Prozent in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara 26 Prozent.

Unterernährung sei nicht nur auf einen Mangel an Nahrungsmitteln zurückzuführen, sondern auch auf Unwissen von Müttern und schlechte Gesundheitsversorgung.

Die Weltbank lobt Länder, die Salz mit Jod anreichern, und Programme zur Versorgung mit Vitamin A. Zusätzlich drängt sie auf bessere Aufklärung. Bangladesch, Honduras und Madagaskar hätten durch Ernährungsschulungen erhebliche Fortschritte gemacht.

(bert/sda)

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