Unterschriftensammlung zu HarmoS-Konkordat

publiziert: Donnerstag, 2. Okt 2008 / 12:47 Uhr

Bern - Auch im Kanton Bern soll das Stimmvolk über die Schulharmonisierung befinden können. Ein Komitee unter der Führung der EDU hat das Referendum gegen HarmoS lanciert. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die frühe Einschulung.

Die Kritik richtet sich vor allem gegen die frühe Einschulung.
Die Kritik richtet sich vor allem gegen die frühe Einschulung.
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Vierjährige Kinder müssten noch unter der Obhut der Familie stehen, sagten Vertreter des Komitees am Donnerstag vor den Medien in Bern. Dass dies ein Anliegen vieler Eltern sei, hätten zahlreiche Briefe und Telefonate gezeigt, sagte Komiteepräsidentin Sabina Geissbühler-Strupler (SVP) auf Anfrage.

Das Komitee «Nein zu HarmoS» sei zuversichtlich, dass in drei Monaten die nötigen 10'000 Unterschriften zusammen kommen. «Dies dürfte gar kein Problem sein», so Geissbühler.

Der bernische Grosse Rat hatte dem kantonalen Konkordat über die Schulharmonisierung (HarmoS) im September zugestimmt. Es soll die obligatorische Schule vereinheitlichen. Dazu gehören der obligatorische Besuch des Kindergartens ab dem vierten Lebensjahr und die Einrichtung von Tagesstrukturen an Volksschulen.

Auch in anderen Kantonen ist das Konkordat umstritten. Die Stimmberechtigten im Kanton Luzern erteilten der Vereinbarung am vergangenen Wochenende eine Abfuhr. Im November stimmen Thurgau, Graubünden, St. Gallen und Zürich darüber ab, Nidwalden entscheidet im Februar 2009.

Bereits beschlossene Sache ist HarmoS in den Kantonen Schaffhausen, Glarus, Waadt, Jura, Neuenburg und Wallis. Das Konkordat tritt für die befürwortenden Kantone in Kraft, sobald deren zehn beigetreten sind. Wenn 18 Kantone Ja zu HarmoS gesagt haben, kann der Bund dessen Einführung gesamtschweizerisch verfügen.

(smw/sda)

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harmoS
Die wissbegierigen Kids können ja auch zuhause schon lernen. Es gibt ja soviel Büchermaterial. Dass die Kids in frühen Jahren besser lernen, glaub ich auch. Aber es liegt an den Eltern, das zu erkennen und entsprechend zu förder. Man kann doch nicht alles dem Staat abschieben. Talente werden ja sowieso nicht gefördert. Das ändert sich auch mit HarmoS nicht. Der arbeitende Frauenanteil ist ja schon heute viel höher als früher. HarmoS ändert auch nicht, dass Kinderkriegen attraktiver würde...
Meiner Meinung nach fragen Sie richtig:
- Ich habe noch keine Kinder, ich frage mich jedoch: Würde ich mein Kind bei einer so sensiblen Lebensphase an den Staat abschieben? -

Meine Antwort ist klar Nein - bei 4 Jährigen!

- Oder stecken allenfalls auch wirtschaftliche Interessen dahinter (die Eltern früher in die Wirtschaft zurückholen)? -

Ich denke, Ja, auch! ... oder einige Eltern denken vielleicht "... dann haben wir "frei" ...

So oder so, ich habe Kinder. Zwar jetzt erwachsene, aber auch Grosskinder, so um 3 1/2 bis 8 Jahre alt ... Kinder sollten so lange noch träumen können, wie es geht. Es ist in jedem Fall besser und früh genug, dass dann in der ersten Klasse etliche Kinder nicht mehr kindgerecht empfinden und erleben können -
Vor- und Nachteile
Im Wesentlichen beinhaltet HarmoS weniger Einfluss der Eltern.

Dies ist vorteilhaft bei einem schlechten Elternhaus.
Dies ist zum Nachteil bei einem gesunden Elternhaus.

Ich habe noch keine Kinder, ich frage mich jedoch: Würde ich mein Kind bei einer so sensiblen Lebensphase an den Staat abschieben?

Oder stecken allenfalls auch wirtschaftliche Interessen dahinter (die Eltern früher in die Wirtschaft zurückholen)
Nur schnell ... Ich habe es vergessen zu sagen ...
Wenn niemand tagsüber das Kind kleinkindergerecht betreuen kann, dann braucht es dafür keine SCHULE ..., sondern einen Kleinkindergarten, eine Tagesstätte, einen Kinderhort (wie wir sagten) - inkl. allenfalls auch Mittagessen!

Solche Einrichtungen gibt es schon und diese braucht es offenbar vermehrt, wenn wir (noch) Kleinkinder auch kleinkindergerecht betreuen möchten!
Zum P.S.
Zum P.S.: Wenn die Bezugsperson fehlt, um das Kind 30 Minuten maximal in den Kindergarten zu begleiten, was macht das Kind dann den ganzen Tag zu Hause? In nem Zimmer eingesperrt in einer Ecke sitzen und still sein? Finde ich ein etwas eigenartiges P.S.

Die Realität ist doch die: würden alle Eltern ihre Pflicht wahrnehmen (können), dann würden wir solche Massnahmen doch gar nicht diskutieren. Die bittere Realität ist aber, dass die meisten Eltern heute beide arbeiten müssen, um überhaupt eine Chance zu haben, in vernünftigem Ausmass leben zu können und dem Kind ein normales Leben zu bieten. Wieso es soweit gekommen ist, ist dabei Diskussionsthema sondern einfach ein bitterer Fakt. Aber irgendwer muss sich nun um die Kinder kümmern können und die 100% arbeitenden Eltern können es nicht. Die Alternative wäre natürlich, keine Kinder zu haben, aber das kann ebenfalls keine Lösung sein.

Zudem ist das Thema Kindergarten ja nur ein Aufhänger, es geht ja im Projekt HarmoS noch um viel mehr. Vereinheitlichung des Schulstoffes zum Beispiel. Haben Sie mal versucht von Kanton A nach Kanton B zu ziehen, wenn ein Kind in die Schule geht? Das ist eine pure Qual, weil die Kinder im Kanton A eventuell was ganz anderes gelernt haben, als was Kanton B erwartet.
Man kann die Leute ...
... nicht so einfach auf die HarmoS-Befürworterseite ziehen!

Auch hier kann wieder 'Der kleine Prinz' von Antoine de Saint-Exupéry, resp. der Fuchs darinnen zitiert werden, der sagt:

Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar....

Man kann dies wirklich "nur mit dem Herzen" gut sehen, wenn man HarmoS (noch) ablehnt, weil gespürt wird, dass mit VIER Jahren ein Kind noch ein KLEINKind ist und dementsprechend in einer Geborgenheit sein muss, wo die Mutter oder (wo es nicht anders geht) eine starke Bezugsperson (Tante, Grossmutter ...) da ist, die es (mit dem Herzen ...) betreut.

Liebe PolitikerInnen ... beginnen Sie - allzu-viele von Ihnen - wieder "mit dem Herzen zu sehen!" Sie täten sich und allen Menschen eine gute Tat ... Halt keine, die man öffentlich für Stimmenfach allzu heftig nutzen kann ...

Die KLEINEN (noch) Zwerge und Zwerginnen würden es Ihnen sicher (halt noch unwissend ...) danken !!!

PS: Stellen Sie sich 4-jährige (noch) Kleinkinder vor, die über Trottoirs und Stassen in den Kindergarten gehen (müssen!) .... viele alleine, weil niemand da ist, der Zeit hat sie zu begleiten, wie es halt wirklich nur eine ganz nahe Bezugsperson kann ...
Wer schläft denn da?
Mal vorwegs: es geht mir nicht um den Inhalt von Harmos, ich finde grosse Teile davon positiv und sicher ein guter Schritt, wenn mal eine einheitliche Regelung für das Chaos im Bildungswesen mit diesem Pseudo-Föderalismus stattfindet.

Aber grundsätzlich: wieso schaffen es die Harmos-Befürworter nicht, auch nur 1x in der Zeit vor der Abstimmung eine Werbung auf die Füsse zu stellen, Propaganda zu machen und allgemein zu pushen. In den Wochen vor der Abstimmung war in den meisten Kantonen nur der Gegner aktiv. Die Befürworter haben es (auf fast schon arrogante Art und Weise) vergessen, die Leute zu informieren und auf ihre Seite zu ziehen. Das war kein Wirr-warr der SVP sondern ein peinlicher Auftritt der Befürworter von Harmos. Bleibt zu hoffen, dass sie für die restlichen Kantone etwas gelernt haben und aktiver werden.
Wie wirr politisiert die SVP?
Nachdem die SVP die Abstimmungen über die neuen Bildungsartikel in der Bundesverfassung verschlafen hat , polemisieren nun verschiedene Exponenten des Blocher-Flügels gegen das Reformprojekt Harmos. Dabei hat die SVP nicht einmal ihre eigenen Erziehungsdirektoren über das Projektes konsultiert, aber schliesslich ist nicht Sachverstand, sondern erzkonservative Ideologie gefragt. Glücklicherweise ist das in der bernischen SVP noch nicht so, hat doch eine deutliche Mehrheit der Fraktion im Grossen Rat HarmoS zugestimmt. Das hindert einzelne VertreterInnen der SVP und der JSVP nicht, sich von den sehr rechtsstehenden EDU vor den Karren spannen zu lassen. Deshalb: Hände weg vom Anti-Harmos-Referendum!
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