Urahn des Menschen entdeckt

publiziert: Donnerstag, 8. Apr 2010 / 22:07 Uhr
Die neue Art besitzt einen für Australopithecus typischen, relativ kleinen Schädel.
Die neue Art besitzt einen für Australopithecus typischen, relativ kleinen Schädel.

Zürich - Ein Forscherteam mit Beteiligung der Universität Zürich hat in Südafrika einen möglichen Urahn des Menschen gefunden. Die rund 1,9 Millionen Jahre alten Fossilien gehören zu einer neuen Vormenschenart, aus der die Gattung Homo entstanden sein könnte.

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Entdeckt wurde die von den Forschern «Australopithecus sediba» getaufte Hominidenart am 15. August 2008, wie die Universität Zürich mitteilte.

Der neunjährige Sohn des Paläoanthropologen Lee Berger fand in einer Höhle namens Malapa nördlich von Johannesburg das Fragment eines menschenartigen Schlüsselbeins.

Bald kehrte Berger mit grösseren Grabungsteams zurück. Als Erste konnte die Swiss Fieldschool des Anthropologischen Instituts der Uni Zürich, geleitet von Peter Schmid, die Fundstelle bearbeiten.

«Einmaliger» Fund

Im Fachmagazin «Science» beschreiben Schmid und seine Kollegen aus Südafrika, Australien und den USA nun zwei dieser Individuen. Es handelt sich um einen Jungen und eine Frau. Von beiden sind Teile von Kiefer und Skelett und beim Jungen vom Schädel vorhanden. Die Skelette seien vollständiger als jene des bekannten, eine Million Jahre älteren Vormenschen Lucy, sagte Schmid.

Die Funde passen zu keiner bisher bekannten Art der Hominiden, also der Früh- und Vormenschen. Aufgrund verschiedener Merkmale ordnen die Forscher die neue Art der Gattung Australopithecus zu. Diese Hominiden tauchten vor etwa 4 Millionen Jahren auf und starben vor etwa 1,4 bis 1,5 Millionen Jahren aus. Sie lebten nur in Afrika.

Die neue Art besitzt einen für Australopithecus typischen, relativ kleinen Schädel. Auch die Körpergrösse von knapp 1,30 Metern und die kräftigen Arme und Hände stimmen überein mit dem Bauplan der Australopithecinen.

Für Peter Schmid ist der Fund «etwas Einmaliges». Zum Teil könne er es noch gar nicht fassen. Allein in einem Zeitraum von vier Wochen seien an der Ausgrabungsstelle über 30 Hominiden-Elemente gefunden worden. So etwas habe es noch nie gegeben.

(bert/sda)

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