Uraufführung von Jelineks «Ulrike Maria Stuart»

publiziert: Sonntag, 29. Okt 2006 / 09:49 Uhr

Hamburg - Am Thalia Theater ist das neue Stück von Elfriede Jelinek uraufgeführt worden. Regisseur Nicolas Stemann präsentierte eine radikal gekürzte, politisch wenig brisante Klamauk-Fassung.

Zwei Frauen stehen im Zentrum des neuen Stücks von Elfriede Jelinek: Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin
Zwei Frauen stehen im Zentrum des neuen Stücks von Elfriede Jelinek: Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin
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Vom Zielschiessen mit Wasserbomben auf Karton-Politiker bis zum in entsprechenden Kostümen vorgetragenen «Vagina-Dialog» zwischen Marlene Streeruwitz und Elfriede Jelinek reichte das Spektrum.

Zwar zierte der RAF-Stern als Dekorationsteil eine Show-Bühne, doch eine Diskussion über Radikalität und Idealismus fand nur in rudimentären Ansätzen statt.

Von Gründen für die Proteste der Ulrike Meinhof-Tochter Bettina Röhl, die gegen die Autorin und vermeintliche Eingriffe in Persönlichkeitsrechte aufgetreten war, war kaum etwas zu sehen. Auch die angekündigte Verschneidung der Biografien von Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin mit jenen von Maria Stuart und Elisabeth von England war nicht auszumachen.

Das Publikum regierte immer wieder mit Gelächter und Zwischenapplaus. Am Ende gab es viel Beifall für die Schauspieler, die ganzen Einsatz gezeigt hatten. In die Bravos für das Team um Regisseur Stemann mischten sich nur vereinzelte, zaghafte Buhs.

(li/sda)

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