Macht der Gewohnheit führt zu Outsourcing

VBS-Aufträge gehen zu oft an externe Firmen

publiziert: Mittwoch, 14. Dez 2011 / 13:31 Uhr
Im VBS werden noch zu viele Aufträge auswärtig aufgegeben.
Im VBS werden noch zu viele Aufträge auswärtig aufgegeben.

Bern - Im Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) wird der Grundsatz «intern vor extern» zu wenig beachtet. Zu oft erteilen die VBS-Mitarbeiter Aufträge an externe Firmen, zum Teil sogar in sicherheitsrelevanten Bereichen.

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Zu dem Schluss kommt das VBS-Inspektorat in einem von VBS-Chef Ueli Maurer bestellten Revisionsbericht über rund 2600 Dienstverträge im Zeitraum vom 1. Januar 2009 bis 31. August 2010. Der Bericht, über den am Mittwoch «Tages-Anzeiger» und «Bund» berichteten, ist im Internet einsehbar. Eingeschwärzt ist das Vertragsvolumen.

«In vielen Fällen wurden die Rechtsgrundlagen und insbesondere die Weisungen zu Dienstleistungsaufträgen nicht eingehalten», heisst es im Bericht. Und «auffallend viele Verträge» würden rückwirkend in Kraft gesetzt. «Dies sollte die Ausnahme sein.»

Mit den Arbeiten sollte erst begonnen werden, wenn der Vertrag abgeschlossen sei und der Vertragsgegenstand, die finanziellen Mittel, das Kostendach, Haftungsfragen und anderes vorgängig geklärt seien. Zudem vermittelten rückwirkend abgeschlossene Verträge den Eindruck der Kurzfristigkeit.

«Es weckt den Anschein, dass ungenügend geplant wurde», schreibt das VBS-Inspektorat.

Macht der Gewohnheit

Die oftmals erwähnte mangelnde Kapazität, insbesondere infolge Personalabbaus, sei kein stichhaltiges Argument, um Leistungen extern einzukaufen, heisst es weiter. Vielfach lägen die Gründe in der Gewohnheit sowie einer ungenügenden Bedarfsanalyse und einer ungenügenden langfristigen Planung.

Natürlich sei das VBS auf externe Unterstützung angewiesen. Externe Vergaben von Dienstleistungen bärgen jedoch grosse Risiken, indem Abhängigkeiten geschaffen würden und damit Selbstständigkeit in Kernbereichen verloren gehe.

Das VBS-Inspektorat ist der Meinung, dass dem Grundsatz «intern vor extern» mehr Bedeutung beigemessen werden müsse. Wichtig sei auch, dass die Beschaffungsstellen frühzeitig einbezogen werden, um Aufträge gegenüber möglichen Anbietern besser zu planen, zu bündeln und dadurch letztlich auch bessere Einkaufskonditionen zu erwirken.

VBS-Chef reagiert

Aufgrund dieser Erkenntnisse hat VBS-Chef Ueli Maurer laut Angaben des VBS-Inspektorats angeordnet, ihm seit Januar 2011 monatlich die abgeschlossenen Dienstleistungsverträge zu melden und eine Kopie abzugeben. Er prüft die Verträge stichprobenweise und veranlasst bei Unklarheiten weitere Abklärungen, auch Einzelprüfungen durch das Inspektorat.

(dyn/sda)

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