Valentino Rossi - wer denn sonst?

publiziert: Donnerstag, 7. Apr 2005 / 11:25 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 7. Apr 2005 / 15:34 Uhr

Am Sonntag beginnt mit dem Grand Prix von Spanien in Jerez die Strassen-WM erstmals seit 19 Jahren wieder in Europa. Die Favoritenrolle in der MotoGP-Klasse kommt einmal mehr Superstar Valentino Rossi zu, dem Weltmeister der vergangenen vier Jahre.

Valentino Rossi ist wieder der grosse Favorit auf den WM-Titel.
Valentino Rossi ist wieder der grosse Favorit auf den WM-Titel.
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Auf dem Papier kündigt sich in der Kategorie MotoGP eine ausgeglichene WM an: 16 der 21 Fixstarter haben auf WM-Niveau (GP, Superbike oder Supersport) schon 264 Rennen gewonnen, 11 von ihnen auch mindestens einen Grand Prix, und 7 Fahrer vereinigen total 18 WM-Titel auf sich. Trotzdem wird der Sieg in jedem Grand Prix und der Gewinn des Titels auch heuer hauptsächlich über Rossi, den unumstrittenen Superstar der Szene, führen.

Der Titelverteidiger konnte zwar anlässlich der umfangreichen Testfahrten nicht restlos überzeugen, doch die Ungewissheit über die Stärke des Packets Rossi-Yamaha war vor einem Jahr, nach dem Wechsel des Italieners vom langjährigen Dominator Honda zu Yamaha, viel grösser gewesen.

Schliesslich hatte Rossi mit neun Saisonsiegen und in der Endabrechnung mit 47 Punkten Vorsprung vor dem Spanier Sete Gibernau den zuvor arg schwächelnden Hersteller nach zwölfjähriger Durststrecke umgehend und souverän auf die Erfolgstrasse zurückgeführt.

In Rossis Crew mit Cheftechniker Jeremy Burgess an der Spitze blieb denn auch (fast) alles gleich; einzig der Teamkollege hat gewechselt. An Stelle des Spaniers Carlos Checa fährt nun der zweifache Superbike-Weltmeister Colin Edwards (USA) an der Seite des Italieners eine Yamaha M1.

Biaggi vor letzter Chance

Als Hauptkonkurrenten von Rossi gelten die üblichen -- neben dem zuletzt zweimaligen WM-Zweiten Gibernau, der wiederum mit Werkmaterial beliefert wird, und dem Japaner Makoto Tamada setzt Honda vor allem auf sein offizielles Werkteam Repsol mit Max Biaggi (It) und Nicky Hayden (USA). Dem 34-jährigen Römer bietet sich in der kommenden Saison auf der Honda RC211 V5 die wohl letzte Chance, den Titel in der höchsten Hubraumklasse zu gewinnen.

"Ihr werdet von mir keine Entschuldigungen mehr hören", versprach Biaggi, der zwar viermal hintereinander bei den 250ern triumphiert hatte, seit seinem Kategorienwechsel 1998 in die 500-ccm-Klasse (ab 2002 MotoGP) aber nie über den 2. Gesamtplatz hinaus kam (1998, 2001, 2002).

Nach dem Ausstieg von Aprilia und weil das Ducati-Kundenteam d´Antin sowie das Team von Kenny Roberts nur noch eine Maschine stellen, umfasst die MotoGP-Klasse noch 21 Fahrer. Ein Drittel fährt eine Honda, die übrigen sind auf Yamaha (4), Ducati (3), Suzuki, Kawasaki, WCM (je 2) und Proton (1) verteilt.

In Sachen Reglementsänderungen gab hauptsächlich zu reden, dass Rennen bei einsetzendem Regen künftig nicht mehr unterbrochen werden (nur MotoGP). Dafür besteht jetzt für die Fahrer die Möglichkeit, die Box anzusteuern und auf das anders abgestimmte und bereifte zweite Motorrad zu wechseln. Im Weiteren wurde die zur Verfügung stehende Benzinmenge von 24 auf 22 l pro Rennen verrringert.

Pedrosa wieder in Pole Position

Top-Favorit in der Viertelliterklasse ist Daniel Pedrosa (Honda). Der 19-jährige Katalane aus Sabadell verblüffte 2004 die Fachwelt und setzte einige Rekordmarken. Als Klassenneuling liess er sich gleich im ersten Rennen in Welkom (SA) nicht nur als jüngster GP-Sieger, sondern zum Saisonende mit 19 Jahren und 18 Tagen auch als jüngster 250-ccm-Weltmeister aller Zeiten feiern.

Neben Pedrosa figurieren unter den 250-ccm-Fahrern nur noch drei, die in dieser Klasse schon einen Grand Prix gewannen: der Argentinier Sebastián Porto, der Franzose Randy de Puniet (beide Aprilia) und der Australier Anthony West (KTM). Im Feld befinden sich zudem drei ehemalige 125-ccm-Weltmeister, nämlich Andrea Dovizioso (It/2004), Arnaud Vincent (Fr/2002) und Roberto Locatelli (It/2000).

Poggiali auch Titelanwärter

Aus der Achtelliterklasse verabschiedeten sich ausser Dovizisio sechs weitere Top-10-Fahrer in die nächsthöhere Kategorie. Den umgekehrten Weg schlug einzig Manuel Poggiali ein; der 125-ccm-Weltmeister von 2001 kehrte nach zwei Jahren in der Viertelliter-Klasse zu den 125ern zurück. Der 22-jährige Aprilia-Fahrer aus San Marino gehört mit den in den Testfahrten überzeugenden Italienern Mattia Pasini und Marco Simoncelli zu den Titelanwärtern.

Honda stellte zwar mit Dovizioso und Pedrosa in den beiden letzten Jahren den Weltmeister, muss sich jetzt aber wohl mit der Rolle des Herausforderers begnügen. Die Hoffnungsträger sind Fabrizio Lai (It), Alvaro Bautista (Sp) und der Berner Thomas Lüthi. Zu beachten gilt es auch KTM mit Mika Kallio (Fi) und Julian Simon (Sp) sowie Derbi mit Pablo Nieto (Sp).

Wichtigste WM-Fahrer:
MotoGP (bis 990 ccm): 3 Max Biaggi (It), Honda. 4 Alex Barros (Br), Honda. 5 Colin Edwards (USA), Yamaha. 6 Makoto Tamada (Jap), Honda. 7 Carlos Checa (Sp), Ducati. 10 Kenny Roberts (USA), Suzuki. 11 Ruben Xaus (Sp), Yamaha. 12 Troy Bayliss (Au), Honda. 15 Sete Gibernau (Sp), Honda. 21 John Hopkins (USA), Suzuki. 24 Toni Elias (Sp), Yamaha. 27 Franco Battaini (It), WCM. 33 Marco Melandri (It), Honda. 44 Roberto Rolfo (It), Ducati. 46 Valentino Rossi (It), Yamaha. 56 Shinya Nakano (Jap), Kawasaki. 65 Loris Capirossi (It), Ducati. 66 Alex Hofmann (De), Kawasaki. 67 Shane Byrne (Gb), Proton. 69 Nicky Hayden (USA), Honda. 77 James Ellison (Gb), WCM.

250 ccm: 1 Daniel Pedrosa (Sp), Honda. 5 Alex de Angelis (San Marino), Aprilia. 7 Randy de Puniet (Fr), Aprilia. 15 Roberto Locatelli (It), Aprilia. 17 Steve Jenkner (De), Aprilia. 19 Sebastian Porto (Arg), Aprilia. 21 Arnaud Vincent (Fr), Fantic. 27 Casey Stoner (Au), Aprilia. 34 Andrea Dovizioso (It), Honda. 48 Jorge Lorenzo (Sp), Honda. 80 Hector Barbera (Sp), Honda.

125 ccm: 12 Thomas Lüthi (Sz), Honda. 14 Gabor Talmacsi (Un), KTM. 19 Alvaro Bautista (Sp), Honda. 22 Pablo Nieto (Sp), Derbi. 26 Vincent Braillard (Sz), Aprilia. 32 Fabrizio Lai (It), Honda. 36 Mika Kallio (Fi), KTM. 54 Manuel Poggiali (San Marino), Gilera. 58 Marco Simoncelli (It), Aprilia. 60 Julian Simon (Sp), KTM. 75 Mattia Pasini (It), Aprilia.

Termine:
Sonntag, 10. April: GP Spanien in Jerez de la Frontera. -- Sonntag, 17. April: GP Portugal in Estoril. -- Sonntag, 1. Mai: GP China in Schanghai. -- Sonntag, 15. Mai: GP Frankreich in Le Mans. -- Sonntag, 5. Juni: GP Italien in Mugello. -- Sonntag, 12. Juni: GP Katalonien in Montmeló bei Barcelona. -- Samstag, 25. Juni: GP Holland in Assen. -- Sonntag, 10. Juli: GP USA in Laguna Seca, Kalifornien (nur MotoGP). -- Sonntag, 24. Juli: GP Grossbritannien in Donington. -- Sonntag, 31. Juli: GP Deutschland in Hohenstein-Ernstthal/Sachsenring. -- Sonntag, 28. August: GP Tschechien in Brünn. -- Sonntag, 18. September: GP Japan in Motegi. -- Sonntag, 25. September: GP Malaysia in Sepang. -- Samstag, 1. Oktober: GP Katar in Losail. -- Sonntag, 16. Oktober: GP Australien auf Phillip Island. -- Sonntag, 23. Oktober: GP Türkei in Istanbul. -- Sonntag, 6. November: GP Valencia in Valencia (Sp).

(fest/Si)

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