2,5-stündige Zeremonie

Valerio Lazzeri zum neuen Bischof von Lugano geweiht

publiziert: Samstag, 7. Dez 2013 / 14:19 Uhr
Valerio Lazzeri ist zum neuen Bischof von Lugano geweiht worden.(Symbolbild)
Valerio Lazzeri ist zum neuen Bischof von Lugano geweiht worden.(Symbolbild)

Lugano - In Lugano TI ist am Samstag Valerio Lazzeri zum neuen Bischof von Lugano geweiht worden. Etwa 200 Kleriker aus der Schweiz und dem Ausland sowie zahlreiche Gläubige fanden sich in der Kirche Sacro Cuore im Stadtzentrum Luganos ein.

1 Meldung im Zusammenhang
Zweieinhalb Stunden dauerte die Zeremonie, in deren Rahmen der Bischofsstab von Pier Giacomo Grampa an den Nachfolger weitergegeben wurde. Durchgeführt wurde die Messe vom päpstlichen Nuntius in der Schweiz, Diego Causera. Ihm zur Seite standen der abtretende Bischof Grampa sowie der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod.

Den Auftakt bildete eine Prozession, bei der die Beteiligten zusammen mit rund 20 Bischöfen und Schweizer Gardisten in die Kirche einzogen. Erwartet wurden sie dort unter anderem von über 150 weiteren Priestern und Ordensleuten aus dem In- und Ausland, den Angehörigen von Lazzeri sowie Vertretern des Kantons.

Der Tessiner Staatsrat war vollständig versammelt. Unter den Gästen befanden sich ausserdem der ehemalige Bundesrat Flavio Cotti, Tessiner Bundesparlamentarier sowie der Gemeindepräsident von Lugano, Marco Borradori.

Wer keinen Platz in der Kirche fand, konnte auf das Teatro Cittadella oder die Kirche Santa Teresa ausweichen. Dort wurde die Zeremonie live übertragen.

Übergabe des Bischofsstabs

«Non impedias musicam», so lautet das Motto des neuen Bischofs von Lugano. Übersetzt heisst das «du sollst die Musik nicht stören» - eine Warnung im übertragenen Sinne vor einer überheblichen Haltung. Höhepunkt der Weihe war der Moment der Allerheiligenlitanei, zu der sich der neue Bischof flach vor den Altar auf den Boden legte.

Nach der anschliessenden Salbung wurden Valerio Lazzeri der Bischofsstab, der Ring und die Mitra - die Kopfbedeckung - übergeben. Dies war ein emotionaler Moment sowohl für den neuen als auch für den scheidenden Bischof. Beide hatten - wie auch die Angehören von Bischof Lazzeri- Tränen der Rührung in den Augen.

Der Tessiner Staatsratspräsident Paolo Beltraminelli gratulierte dem neuen Bischof nach Abschluss der Messe im Namen des Kantons zu seinem spirituellen Auftrag. Gleichzeitig dankte er Pier Giacomo Grampa für den immer offenen Dialog mit dem Staat während dessen fast zehnjähriger Amtszeit. Im ganzen Tessin läuteten um 12 Uhr die Glocken.

Von der Uni an die Spitze des Bistums

Der neue Bischof Valerio Lazzeri war zuletzt Kanoniker an der Kathedrale San Lorenzo in Lugano und Professor an der Tessiner Theologiefakultät. Der 50-Jährige stammt aus dem Dorf Dongio im Bleniotal, studierte in Lugano und Freiburg und promovierte in spiritueller Theologie in Rom.

Zwischen 1991 und 1993 unterrichtete Lazzeri am Collegio Papio in Ascona, war dort auch Vizedirektor. Von 1993 bis 1999 wurde er vom Vatikan nach Rom abberufen, wo er als Mitarbeiter der Kongregation für das katholische Bildungswesen tätig war.

Volksnaher Bischof Grampa

Für den 77-jährigen Grampa endet nach zehn Jahren die Amtszeit als Bischof. Den Tessinern bleibt er als charakterstarker und volksnaher Kirchenvertreter in Erinnerung, der keine Scheu zeigte, seine Meinung zu äussern.

Beispielsweise unterstützte er die Arbeiter in den SBB-Werkhallen in Bellinzona im Jahr 2008 moralisch bei ihrem Streik gegen Abbaupläne. Er kritisierte sowohl die nationale Abstimmung gegen Minarette als auch die kantonale gegen die Burka.

Innerhalb der Bischofskonferenz war er für die Arbeitsgruppe Islam zuständig. Den Medien stand Grampa immer nah. Er verfasste selbst Beiträge für die Tageszeitung «Giornale del Popolo», die sich mehrheitlich im Besitz der Diözese befindet.

(ig/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bellinzona - Der Theologieprofessor ... mehr lesen
Der scheidende Bischof Pier Giacomo Grampa.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Das Kloster Fischingen aus der Luft.
Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Thurgaus, thront das Hotel Kloster Fischingen majestätisch auf einem Hügel. Wo einst Mönche ihre Psalmen sangen, empfängt heute ein modernes Hotel Gäste aus aller Welt. mehr lesen 
In La Chaux-de-Fonds  La Chaux-de-Fonds - Das Museum für Kulturen des Islam in La Chaux-de-Fonds NE ist am Wochenende eröffnet worden. Den Besuchern wurden neben den Ausstellungen auch zahlreiche Treffen, Ateliers, Erzählungen, Kalligraphie-Kurse und Tanzvorführungen geboten. mehr lesen  
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten